Kopfschuss in Edling: Ist der Mordfall gelöst?

Im Café Sanzatu in Obergiesing wird Osman Saracuz zum letzten Mal lebend gesehen – wenig später liegt er erschossen in einem Straßengraben. Jetzt sitzt ein Tatverdächtiger in Haft.
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Osman Saracuz
Polizei Osman Saracuz

EDLING - Im Café Sanzatu in Obergiesing wird Osman Saracuz zum letzten Mal lebend gesehen – wenig später liegt er erschossen in einem Straßengraben. Jetzt sitzt ein Tatverdächtiger in Haft.

Der Fall ist mysteriös, steht er vor seiner Auflösung? Die Polizei hat am Sonntag mitgeteilt, dass sie im Mordfall Osman Saracuz (52) einen Tatverdächtigen festgenommen hat. Gegen diese Person hat die Staatsanwaltschaft Traunstein einen Haftbefehl beantragt. Der Verdächtige wurde dem Ermittlungsrichter vorgeführt – und eingesperrt. Um wen es sich dabei handelt, wollte die Staatsanwaltschaft auf „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht mitteilen.

Die Tat geschah vor einer guten Woche: Am Samstag, 13. März, besuchte Saracuz das türkische Lokal „Sanzatu“ in der Sankt-Bonifatius-Straße in Obergiesing. Wie so oft spielte er dort Karten, er trank zwei Weißbier. Gegen 23 Uhr verließ der auffallend kleine Mann (1,58 Meter) das Lokal. Er sagte, er wolle noch einen Freund am Rosenheimer Platz treffen. Vor der Kneipe telefonierte er, dann hielt ein Wagen und er stieg ein.

Saß darin sein Mörder? Denn nur eine Stunde und 20 Minuten später wurde Saracuz mit einem Kopfschuss gefunden. Er lag in einem Straßengraben bei Edling im Landkreis Rosenheim. Über 50 Kilometer entfernt von dem Café in Obergiesing. Ein Autofahrer fand den Schwerverletzten um 0.20 Uhr, doch Saracuz starb in der Klinik Wasserburg an seinen Verletzungen.

Das Motiv des Täters? Unklar. Aber Osman Saracuz war kein unbeschriebenes Blatt. Vor 20 Jahren war er nach Deutschland gekommen, vor einigen Jahren war er wegen Vergewaltigung verurteilt worden. Zu einer Zeit, als er in Neuperlach ein Café betrieben hatte. Hilmi K., der Betreiber des Café Sanzatu, berichtete, dass Saracuz deshalb zwei Jahre ins Gefängnis musste. Danach wurde er in die Türkei abgeschoben, kehrte aber nach drei Jahren wieder nach München zurück.

Hier führte er ein unauffälliges Leben. Von seiner Frau, mit der er einen Sohn (22) und eine Tochter (19) hat, lebte er getrennt. Er war Leiharbeiter bei BMW und studierte bei einer Fernuni BWL. Der Mord an ihm wurde offenbar gezielt ausgeführt – von dem jetzt Verhafteten?

rie

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