Konzert-Ideen für Corona-Zeiten

Aus dem Festival-Sommer wird nichts. Oder doch? Kreative haben sich etwas überlegt, damit wir trotz Corona-Epidemie nicht auf Live-Auftritte verzichten müssen.
dpa |
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Fürth (dpa/lby) - Große Musikfestivals, Gedränge vor Konzertbühnen und Fans, die durcheinander Tanzen - das wird es wegen der Coronavirus-Krise auf absehbare Zeit nicht geben. Doch schon jetzt spielen Musiker wieder vereinzelt vor Publikum. Kreative Konzepte machen das möglich: Die Künstler treten vor Balkonen auf, laden eine Handvoll Fans auf große Freiflächen oder lassen diese vom Auto aus zuhören.

Für freischaffende Künstler wie Marc Vogel aus Fürth ist die Situation zurzeit existenzbedrohend. Mit "Kultur vor dem Fenster" hat er sich etwas überlegt, wie er und seine Kolleginnen und Kollegen trotzdem weiter auftreten können. Sie machen Musik, spielen Theater oder zaubern in Gärten und Hinterhöfen. Das Publikum schaut vom Fenster aus zu - dank Ausnahmegenehmigung, die Vogel vorher bei den Behörden einholt. Über die Projekt-Homepage lassen sich inzwischen mehr als 100 Künstler in Fürth, Nürnberg, Landshut und Erlangen buchen. Augsburg und Weißenburg sollen diese Woche dazukommen.

Weitere Städte und Landkreise in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hätten bereits Interesse gezeigt, sagt Vogel. "Das ist das Kulturformat für den Corona-Sommer." Vogel hofft jetzt, dass aus Kultur vor dem Fenster bald auch Kultur im kleinen Kreis werden kann. Dass die Künstler zwar weiterhin nicht auf den großen Bühnen, aber zumindest vor einer überschaubaren Zuschauerzahl auftreten können - natürlich unter Auflagen wie ausreichend Sicherheitsabstand zwischen den Musikfans.

Wie das funktionieren kann, hat die Chiemgauer Rock-Band Django 3000 bereits ausprobiert - um einen Weg für Konzerte in der Krise aufzuzeigen. Dafür meldeten die Musiker beim zuständigen Landratsamt Traunstein eine Versammlung auf einem Segelflugplatz an - was begrenzt auf 50 Menschen erlaubt ist. "Wir haben wirklich nach strengen Kriterien ausgewählt. Wir wollten keine weiten Anfahrtswege", sagt Gitarrist Florian Starflinger in einem Video auf der Facebook-Seite der Band. Das sei ein falsches Signal in Corona-Zeiten. Deshalb rockte die Band vor gerade mal 35 Fans, die in gehörigem Abstand zueinander auf Stühlen saßen.

Eine andere Möglichkeit für Live-Musik - garantiert ohne Körperkontakt - ist das Drive-In-Festival, das der Radiosender Bayern 3 Anfang Juni auf dem Volksfestplatz in Ingolstadt plant. Dort sollen an drei Tagen Alligatoah, Revolderheld und Sido auf der Bühne stehen, das Publikum bleibt allerdings im Auto sitzen.

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