Kommunen geht das Streusalz aus

Schnee und Eis sorgen für Engpässe bei den Streusalzlieferanten. Immer mehr bayerischen Gemeinden geht deswegen das Streusalz aus. Drohen Autofahrern und Fußgängern nun endlose Rutschpartien?
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Auf Autobahnen sind auch weiterhin Räumfahrzeuge im Einsatz.
dpa Auf Autobahnen sind auch weiterhin Räumfahrzeuge im Einsatz.

MÜNCHEN - Schnee und Eis sorgen für Engpässe bei den Streusalzlieferanten. Immer mehr bayerischen Gemeinden geht deswegen das Streusalz aus. Drohen Autofahrern und Fußgängern nun endlose Rutschpartien?

„Die Auftragseingänge übersteigen seit einer Woche die Produktion,“ erklärte Harald Müller, Vertriebsprokurist der Südsalz GmbH in Heilbronn, die zahlreiche Kommunen in Bayern beliefert. Priorität hätten derzeit die Bestellungen der Autobahndirektionen. Kleinere Abnehmer und Kommunen gehen leer aus. Es könnte bis zu drei Wochen dauern, ehe eine der täglich 600 Lkw-Ladungen in die betroffenen Kommunen gelangt.

Bereits am Dienstag musste die Gemeinde Miesbach das Streuen vollständig einstellen. Die Hallen, in denen normalerweise 100 Tonnen Streusalz lagern sind leer. Die 20 Bauhof-Mitarbeiter rechnen damit, dass sie nächste Woche wieder mit der Arbeit loslegen können. Stillstand auch in Unterhaching: Die Gemeinde teilte mit, dass ab Freitag nicht mehr gestreut wird. Wegen der allgemein unsicheren Versorgungslage lehnte die Stadt München ein Hilfsangebot ab, heißt es.

Starnberg sperrt vereiste abschüssige Straße

Einen Restbestand an Streusalz hat dagegen noch Starnberg. Da jedoch die Lagerbestände zur Neige gehen, wird das Salz mittlerweile rationiert. Von den über 240 Straßenkilometern, die der Bauhof normalerweise präpariert, wird im Moment nur die stark abfallende Hanfelder Straße auf zwei Kilometern berieselt. Eine Anliegerstraße in Seenähe ist mittlerweile gesperrt, weil sie sich in eine Eispiste verwandelt hat.

Karl-Heinz-Springer, Sprecher der Stadt, erklärt: „Im Moment haben wir statt der üblichen 600 Tonnen nur noch 70 gelagert. Die Lieferung, die wir letzte Woche angefordert haben, wird wohl noch zwei bis drei Wochen auf sich warten lassen." Er hofft nun, dass über andere Kanäle doch schon nächste Woche Salz nach Starnberg gelangen könnte.

Da die Schneefälle in Bayern noch bis Faschingsdienstag anhalten sollen, könnten bald weitere Gemeinden in Engpässe geraten.

Vanessa Assmann

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.