"Kommt zusammen, was zusammen gehört": Tegernseer übernimmt Traditionsbrauerei von Paulaner

Bierchen wechsel dich: Die Weißbierbrauerei Hopf in Miesbach wechselt den Besitzer. Bislang gehörte das Traditionsunternehmen zur Paulaner Brauerei-Gruppe – ab Januar 2026 soll aber ein anderer bekannter Name in der bayerischen Bier-Branche übernehmen: das Herzoglich Bayerische Brauhaus Tegernsee.
Das gab die Paulaner-Brauerei Gruppe am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt. Eine Absichtserklärung sei bereits unterzeichnet. An den Verträgen, die alles in trockene Tücher bringen, soll nun zeitnah gearbeitet werden, sagt der Geschäftsführer der Tegernseer Brauerei, Christian Wagner, der AZ. Bereits seit Jahrzehnten arbeite man in der Gastronomie eng zusammen. Die Tegernseer Brauerei hatte bislang kein eigenes Weißbier im Sortiment. Diese Lücke soll nun mit Hopf geschlossen werden.
Der Kaufpreis ist nicht bekannt
Und auch die Paulaner Brauerei-Gruppe zeigt sich zufrieden: „Das Angebot des Tegernseer Brauhauses war in mehrfacher Hinsicht überzeugend“, so Jörg Biebernick, CEO der Paulaner Brauerei Gruppe. Wie überzeugend – dazu wollen sich die Parteien nicht äußern. Über den Kaufpreis und weitere Details der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden.
Sicher ist jedenfalls: Alle Arbeitsplätze der Weißbierbrauerei Hopf sollen erhalten bleiben und auch Geschäftsführer Tilo Ruttmann soll das Unternehmen weiterhin führen.
So weit, so gleich. Doch was wird sich mit der Übernahme der Tegernseer Brauerei ändern? „Gar nichts“, betont Christian Wagner gegenüber der AZ. „Wir wollen den Betrieb mit Absicht eigenständig laufen lassen, weil im Grunde beide Häuser für sich sehr erfolgreich sind. Und wenn was gut ist, sollte man auch nichts ändern.“ Auch gebraut wird weiterhin in Miesbach.

Eigentümerin der Tegernseer Brauerei ist seit über 20 Jahren Anna Herzogin in Bayern, jüngste Tochter von Max Herzog in Bayern, die Brauerei ist bereits seit 1817 im Besitz der Familie. Sie war es auch, die gemeinsam mit Wagner und dem Verwaltungsleiter der Brauerei die Weichen für den Neuzugang gestellt hat.
Ein Neuzugang mit langer Geschichte: Die Weißbierbrauerei Hopf blickt den Angaben zufolge auf eine über 100-jährige Brautradition in Miesbach zurück.
Seit der Übernahme durch Hacker-Pschorr Bräu im Jahr 2006 war Hopf Teil der Brauholding International, der Vorgängerin der heutigen Paulaner-Gruppe.
Dort habe man sich gut weiterentwickeln können, sagt Hopf-Geschäftsführer Ruttmann. Nun freuten sich die Miesbacher darauf, die bestehende Partnerschaft zu vertiefen „und gemeinsam ein neues Kapitel aufzuschlagen“. Gleiche Töne schlägt Christian Wagner an: „Wir sind gerade mal zehn Kilometer voneinander entfernt: Damit kommt zusammen, was zusammengehört.“