Knast für den Messerstecher vom Schulfest
Wegen versuchten Totschlags verurteilt: Lehrling Marco Z. (19) muss knapp sechs Jahre hinter Gitter. Dreist: Jetzt will er auch noch Schmerzensgeld!
NÜRNBERG Fünf Jahre und zehn Monate muss Marco Z. (19) hinter Gitter – weil er dem Schüler Edgar W. (heute 16) Ende Juli 2007 bei einem Jugendzeltlager in Wachenroth ein Messer in den Bauch rammte.
Die Bluttat ereignete sich auf dem Sportplatz des SV Wachenroth (bei Erlangen). Edgar W. und seine Kumpels aus der Hauptschule wollten das Ende des Schuljahres mit einem Zeltlager feiern. Die Stimmung war toll – bis Bäckergeselle Marco Z. kam. Edgar W. beobachtete, wie Marco einer Mitschülerin an den Po fasste. Edgar W. sagte zu Marco: „Das geht so nicht, fass sie nicht an.“ Zunächst kam es zu einer Rangelei zwischen den Jungs. Was Edgar nicht wusste: Marco hatte einen Teleskopschlagstock und ein 17 Zentimeter langes, doppelseitig geschliffenes Messer in der Tasche. Marco Z. zog das Messer. „Zack“, rief er, als er Edgar die Waffe in den Bauch stieß. Edgar W. schwebte in Lebensgefahr: Lunge, Leber, Zwerchfell waren verletzt. Mitschüler überwältigten Marco Z., der dabei noch drei junge Leute verletzte.
Dreist: Den Umstand, dass Marco Z. bei der Rangelei selbst Blessuren erlitt, versucht er für sich zu nutzen: Der wegen versuchten Totschlags Verurteilte will nun seinerseits in einem Zivilprozess Schmerzensgeld fordern.
- Themen: