Knast für den fiesen Sex-Erpresser!

Er bereitete einer verheirateten Türkin die Hölle auf Erden, ergaunerte 10.000 Euro. Und wollte ihrem Mann von einer angeblichen Affäre erzählen...
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Der Angeklagte Zer S. (40) redete sich um Kopf und Kragen, bis sein Anwalt ihm ein Geständnis nahelegte.
bayernpress.com Der Angeklagte Zer S. (40) redete sich um Kopf und Kragen, bis sein Anwalt ihm ein Geständnis nahelegte.

Er bereitete einer verheirateten Türkin die Hölle auf Erden, ergaunerte 10.000 Euro. Und wollte ihrem Mann von einer angeblichen Affäre erzählen...

NÜRNBERG Ein harmloser Internet-Chat wurde für Mehtap K. (47, Name geändert) zur Hölle. Ein Jahr wurde die verheiratete Türkin aus Nürnberg von ihrem Landsmann Zer S. (40) terrorisiert. Er drohte ihr, ihre vermeintliche Affäre an die Öffentlichkeit zu bringen. Insgesamt zahlte sie dem skrupellosen Mann 10.000 Euro – aus Angst um ihr Leben und das Wohl ihrer Familie. Am Montag nahm der Spuk ein Ende. Das Amtsgericht Nürnberg schickte Sex-Erpresser Zer S. für drei Jahre ins Gefängnis!

Es begann vor vier Jahren. Altenpflegerin Mehtap K. begegnete Zer S. zunächst auf einer Internet-Plattform für Musik-Fans. Der Unbekannte schien nett zu sein. Der Kontakt wurde intensiver. Die 47-Jährige lieh dem Dönerbudenbesitzer kleinere Geldbeträge. Doch Zer S. ging Pleite. Er hatte einen Haufen Schulden. Das gab er vor Gericht zu.

Dann machte Mehtap K. einen folgenschweren Fehler: Sie traf Zer S. von Angesicht zu Angesicht. Er reiste aus seinem Wohnort Saarbrücken an und lockte sie unter einem Vorwand in ein Hotelzimmer. Sie sollte ihm erneut Geld leihen. Zer S. nutzte die Gutgläubigkeit von Mehtap K. aus. Kurz nach dem Treffen begann er, sie zu erpressen. Er drohte, ihrem Ehemann zu erzählen, dass beide eine Affäre hätten. Zunächst forderte er Beträge zwischen 100 und 400 Euro. Mehtap zahlte. Sie war eingeschüchtert und hatte Angst, dass ihre Familie zerbrechen könnte.

„Ich bringe dich um, du Hure“

Irgendwann wollte Zer S. immer mehr Geld. Seine Drohungen wurden massiver. Er bombardierte Mehtap mit beängstigenden SMS: „Ich bringe dich um, du Prostituierte“, „Ich töte deine Familie“ – er drohte sogar, sich an ihrer Tochter, einer jungen Studentin, zu vergreifen! „Die SMS kamen am Ende im Minutentakt“, so ihr Anwalt Andreas Ophoff.

Schließlich war nicht nur Mehtaps finanzieller Spielraum, sondern auch ihr Nervenkostüm völlig am Ende. Mehtap offenbarte sich ihren Kindern und ihrem Ehemann. Entgegen ihrer Befürchtungen hielten sie zu ihr. Mehtap allerdings musste sich lange stationär behandeln lassen.

„Mit drei Jahren Haft ist Zer S. noch gut bedient“, meinte am Ende sogar sein Anwalt Wolfgang Wehr. Nachdem der Angeklagte zunächst alles abstritt und einen mehr als unglaubwürdigen Auftritt hingelegt hatte, gestand er schließlich doch auf Anraten seines Verteidigers. Wehr: „In diesem Fall hielt ich dies für meine Pflicht.“ Dem Gericht lagen unter anderem eindeutige Tonbandaufnahmen vor.

Mit seinem Geständnis ersparte Zer S. seinem Opfer eine nervenaufreibende Zeugenaussage, die eine erneute Zerreißprobe für die Familie geworden wäre. mp

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