Knast für Bürgermeister?
Untreue: Rudolf Müller (CSU) aus Vestenbergsgreuth steht wieder vor Gericht
VESTENBERGSGREUTH Seit zwei Jahrzehnten bestimmt Bürgermeister Rudolf Müller (CSU) die Geschicke der Gemeinde Vestenbergsgreuth (Kreis Erlangen-Höchstadt/Aisch). Wie lange er diese Aufgabe noch wahrnehmen kann, hängt ganz von der Justiz ab. Dort, im Nürnberger Landgericht, muss er sich nämlich seit Dienstag wegen des Verdachts der Untreue verantworten.
Für das Gemeindeoberhaupt (63) geht es nicht allein um die Fortsetzung seiner politischen Karriere. Auch seine Freiheit steht für Rudolf Müller auf dem Spiel. In der ersten Instanz hat das Erlanger Amtsgericht den Strafrahmen schon einmal festgelegt: 21 Monate Gefängnis ohne Bewährung. Dagegen hat er Berufung eingelegt und es auf eine Neuauflage des Prozesses ankommen lassen.
Er pocht weiterhin auf seine völlige Unschuld
An der Ausgangslage hat sich nichts geändert. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Bürgermeister vor, dass er mehrere Gemeindearbeiter privat beschäftigt hat, aber aus dem Gemeindesäckel bezahlen ließ. Dadurch sei der Gemeinde ein Schaden von 30.000 Euro entstanden. Müller sieht das völlig anders.
„Die Vorwürfe sind eine Intrige meiner größten politischen und wirtschaftlichen Widersacher“, behauptet er nach wie vor. In Gang gekommen waren die Ermittlungen erst nach einer anonymen Anzeige.
Am Dienstag kam der Prozess nur schleppend in Gang. Staatsanwalt und Verteidigung versuchten eine einvernehmliche Einigung zu erzielen, um ein aufwändiges Verfahren mit der Vernehmung Dutzender Zeugen zu vermeiden. Doch der Deal kam wegen der starren Haltung Müllers, der weiterhin auf seine völlige Unschuld pocht, nicht zustande.hr
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