Klinikärzte arbeiten zu lang

Das Ergebnis: Viele unbesetzte Planstellen, viele Bereitschaftsdienste und Überstunden.
Rudolf Huber |
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MÜNCHENBayerns Klinikärzte haben kaum mehr ein kalkulierbares Sozialleben – weil sie viel zu lang arbeiten.  Sie müssen viel zu viel Zeit für die Bürokratie aufwenden. Und: Es gibt viel zu viele unbesetzte Stellen. So die Ergebnisse einer Umfrage der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB). Knapp 2000 bayerische Mediziner haben sich daran beteiligt.

Immerhin 59 Prozent der Befragten bewerten ihre Arbeitssituation als durchschnittlich, gut oder sehr gut. MB-Geschäftsführer Hans-Martin Bauer: „Das bedeutet aber auch, dass 41 Prozent ihre Situation als schlecht oder sehr schlecht bezeichnen.“

Das liegt zum einen natürlich an den Arbeitszeiten. 42 Prozent der Vollzeit-Klinikärzte arbeiten zwischen 50 und 59, gut ein Drittel sogar bis zu 79 Stunden – und mehr.
Einer der Hauptgründe: Laut Umfrage sind derzeit in bayerischen Kliniken 2000 Planstellen unbesetzt – offiziell ist „nur“ von rund 1200 die Rede. Bauer findet das „erschreckend. Das muss sich auf die Qualität niederschlagen.“

Überbordende Bürokratie beklagen quasi alle Befragten, zwei Stunden Bürokram pro Tag sind die Regel, teilweise müssen Ärzte aber vier Stunden und mehr am Computer sitzen, statt zu behandeln.

Von einem geregelten Privatleben träumt ebenfalls praktisch jeder Klinikarzt. Denn wegen häufiger Bereitschaften und der Notwendigkeit, immer öfter für fehlende Kollegen einspringen zu müssen, wird die Freizeit immer schwerer planbar.

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