Kleinere Klassen für Nürnbergs ABC-Schützen
Eine neue Regelung macht’s möglich: Im Schuljahr 2009/10 gibt's vier erste Klassen mit höchstens 15 Schülern.
NÜRNBERG Man kann vom bayerischen Bildungssystem – Dreigliedrigkeit, G8, Studiengebühren – halten, was man will, sicher aber ist: Die 4006 Nürnberger ABC-Schützen haben heuer einen besseren Start ins Schulleben als ihre Vorgänger. Nicht nur, weil sie gestern von Schulbürgermeister Klemens Gsell mit signalroten, verkehrssicheren Mützen ausgestattet wurden, sondern weil viele von ihnen in deutlich kleineren Klassen unterrichtet werden.
Durchschnittlich besuchen 22,4 Schüler die ersten Klassen in Nürnberg. 1999 waren es noch um die 30. Erstmals sind vier erste Klassen mit einer Schülerzahl von 15 oder weniger zustande gekommen. Möglich macht’s eine neue Regelung des Kultusministeriums: Klassen mit einer Schülerzahl von über 25 (bislang waren es 29) und Klassen mit einem hohen Migrantenanteil dürfen geteilt werden. 29 Grundschul- und 22 Hauptschullklassen profitieren davon.
Das nächste Problem: Platzmangel
Vor allem solche in „Problem-Schulen“: Während Schüler und Eltern in städtischen Randgebieten – etwa in Kornburg – mit stärkeren Klassen bis 30 Schüler klar kommen müssen, werden im migrantenreichen St. Leonhard vier Klassen geteilt. Was allerdings das nächste Problem aufwirft: Platzmangel! Denn die neu geschaffenen Klassen müssen möglichst nahe des eigentlichen Schulgebäudes untergebracht werden, in Unterrichtsräumen, die baurechtlichen Standards (Brandschutz, Fluchtwege etc.) entsprechen.
Dass über die letzten zehn Jahre der Anteil kleiner Klassen stetig gewachsen ist, zeigt übrigens schon positive Auswirkungen, freut sich Gsell: „Immer mehr Schüler schaffen den Sprung auf weiterführende Schulen.“ So liegt der Anteil der Nürnberger Gymnasiasten mit knapp über 40 Prozent erstmals über dem der Hauptschüler.
Steffen Windschall
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