Kleiner Tim (8 Monate): vom eigenen Vater misshandelt!

Kevin B. (28) brachte das Baby an den Rand des Todes. Ab Dienstag steht der Gewalttäter vor dem Landgericht
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Tötete beinah seinen eigenen Sohn: Kevin B. aus Gostenhof.
bayernpress.com Tötete beinah seinen eigenen Sohn: Kevin B. aus Gostenhof.

Kevin B. (28) brachte das Baby an den Rand des Todes. Ab Dienstag steht der Gewalttäter vor dem Landgericht

NÜRNBERG Was für ein mieser Typ! Kevin B. (28), so ermittelte die Staatsanwaltschaft, hat seinen acht Monate alten Sohn so schwer misshandelt, dass dessen Leben nur noch an einem seidenen Faden hing. Ab Dienstag steht der notorische Gewalttäter vor dem Nürnberger Landgericht.

Misshandlung von Schutzbefohlenen: So nüchtern fasst die Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift (Aktenzeichen 651 Js 50345/08) das Martyrium zusammen, das sich über Jahre hinweg in einem Mehrfamilienhaus in Gostenhof abspielte. Die Übergriffe auf das Baby waren der unrühmliche Höhepunkt der Gewalt-Exzesse.

Den genauen Ablauf der Vorgänge, die den kleinen Tim (Name geändert) zu einem akuten medizinischen Notfall machten, konnten die Ermittler nicht bis in die letzten Einzelheiten klären. Das Ergebnis indessen lässt keinen Zweifel daran, wie unglaublich brutal Kevin B. vorgegangen sein muss. Im Krankenhaus stellten die Ärzte multiple Schädelfrakturen sowie eine breit klaffende Wunde am Schädeldach fest. In der Anklageschrift steht: „Für das Kind bestand Lebensgefahr.“

Auch Tims Mutter wurde immer wieder verprügelt

Aufgrund der Tatsache, dass der in U-Haft sitzende Mann keine Angaben macht, konnte auch nicht mehr mit letzter Sicherheit festgestellt werden, wie diese Verletzungen zustande gekommen sind. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass Kevin B. seinem Sohn mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen oder den Kopf des Babys gegen eine Tischkante oder einen ähnlichen Gegenstand geschmettert haben muss.

Zudem wurden ältere Verletzungen der Gehirnhaut diagnostiziert, die darauf hindeuten, dass das Baby schon vorher ein schweres Schütteltrauma erlebt haben muss. Auch dadurch, so die Gerichtsmediziner, habe akute Lebensgefahr bestanden.

Bis zu dieser Eskalation, die vermutlich Ende Juli 2008 stattgefunden hat, war vor allem die Mutter (28) des Buben das Ziel der Gewalttätigkeiten durch Kevin B. Zur AZ sagte sie: „Ich wurde von ihm oft verprügelt, manchmal auch mit einem Messer bedroht. Aber ich hätte nie gedacht, dass er auch die Kinder schlagen würde.“

Acht Jahre lang, bis zu seiner Verhaftung, lebte sie mit dem Mann zusammen. Sie schaffte es nicht, sich von Kevin B. zu trennen, der Alkoholprobleme hat und deswegen auch schon eine Entziehungskur hinter sich bringen musste. „Danach war es eine kurze Zeit besser. Doch dann fing alles wieder von vorne an“, schildert sie die ständige emotionale Achterbahnfahrt. Inzwischen ist sie froh, dass er im Gefängnis sitzt. H. Reister

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