Kitas ab Montag dicht

400 Einrichtungen werden in München zwei Tage lang bestreikt – Verdi stellt ein Notprogramm auf. Ab Dienstag macht dann der gesamte Sozialdienst mit. Der Streik soll aufs Umland ausgeweitet werden.
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Leere in den Gängen: So wird es ab Montag in dem meisten Münchner Kitas aussehen.
dpa Leere in den Gängen: So wird es ab Montag in dem meisten Münchner Kitas aussehen.

MÜNCHEN - 400 Einrichtungen werden in München zwei Tage lang bestreikt – Verdi stellt ein Notprogramm auf. Ab Dienstag macht dann der gesamte Sozialdienst mit. Der Streik soll aufs Umland ausgeweitet werden.

Jetzt ist es sicher: Ab Montag wird in Münchens Kitas gestreikt! In einer Urabstimmung der Gewerkschaft Verdi sprachen sich 89,9 Prozent der Mitglieder für Arbeitsniederlegungen aus.

„Beschäftigte von circa 400 Einrichtungen werden am Montag und Dienstag in München ganztägig streiken“, sagt Dominik Schirmer, Verdi-Fachbereichsleiter. Aber es gibt ein Notprogramm: „Für Eltern, die keine alternative Betreuung organisieren können, werden wir einige Krippen öffnen.“ Welche und wie viele das sind, ist aber noch nicht klar. „Ab Freitag können die Eltern das direkt bei ihren Kitas erfragen“, sagt Schirmer.

Außerdem legen Einrichtungen in Nürnberg, Fürth und Erlangen nächste Woche die Arbeit nieder. Neben den Kitas streiken in München außerdem mehrere Einrichtungen des Vereins für heilpädagogische Aufgaben.

Ab Mittwoch ist alles vorbei – vorerst

Ab Dienstag will Verdi auch den gesamten Sozialdienst der Stadt mit in den Streik einbeziehen – dann werden auch die Jugendämter betroffen sein. Und der Arbeitskampf könnte sich noch ausweiten: Laut Schirmer haben sich Kitas und Jugendeinrichtungen aus dem Münchner Umland gemeldet. Sie wollen auch streiken. „Das wird jetzt geprüft.“

Ab Mittwoch ist alles vorbei – vorerst. Denn dann werden die Pläne für die nächste Woche vorbereitet. Die hängen von den Verhandlungen der Gewerkschaft mit den Arbeitgebern ab. Möglich sind drei weiteren Streiktage in der darauf folgenden Woche und Streiks in weiteren Regionen. Neben Kitas könnte dann auch die Arbeit in Behinderteneinrichtungen stillstehen.

Verdi fordert einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung

Grund für den Streik: Verdi fordert einen Tarifvertrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung für die bundesweit rund 220 000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst.

Der physische und psychische Druck habe für die Erzieher, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen zugenommen, das Gehalt habe sich hingegen verschlechtert, kritisieren sie.

Berufstätige Eltern müssen sich nun nach einer alternativen Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kleinen umsehen. Falls Verwandte oder Freunde nicht kurzfristig einspringen können: Unter Tel. 36006845 vermittelt die Agentur Mary Poppins Babysitter in München. Die Kosten: acht bis zehn Euro pro Stunde, dazu kommt noch eine Vermittlungsgebühr.

Christoph Landsgesell

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