Kirschernte bisher schlechter als im Vorjahr

Dunkelrot, süß und saftig mag sie der Verbraucher. Inzwischen sind auf den Märkten auch die ersten Kirschen aus der Fränkischen Schweiz zu haben - vorerst aber nur die frühen Sorten.
von  dpa
Kirschen hängen auf einer Plantage. Foto: Peter Gercke/Archivbild
Kirschen hängen auf einer Plantage. Foto: Peter Gercke/Archivbild © dpa

Pretzfeld/Igensdorf (dpa/lby) - Die Obstbauern in der Fränkischen Schweiz rechnen für dieses Jahr mit einem deutlich geringeren Süßkirschenertrag als 2018. Die in den nächsten sieben Wochen geerntete Menge werde voraussichtlich bei rund 1200 Tonnen liegen, sagte der Geschäftsführer von Franken Obst, Ronny Trägner, der Deutschen Presse-Agentur. Im Vorjahr hatte der Ertrag in Europas größtem zusammenhängenden Kirschanbaugebiet noch bei 1500 Tonnen gelegen. Franken Obst vermarktet im Auftrag von drei Obstbaugenossenschaften Kirschen, Beeren und Zwetschgen aus der Region.

In tieferen Lagen der Fränkischen Schweiz läuft die Ernte der Früchte bereits seit vergangener Woche. Eingebracht worden seien vor allem Süßkirschen der frühen Sorte "Burlat", sagte Obstfachberater beim Landkreis Forchheim, Christof Vogel. "In höheren Lagen wird der Erntebeginn aber wohl erst in zehn Tagen beginnen", sagte er.

Der von Franken Obst erwartete Ertragsrückgang im Vergleich zum Vorjahr sei vor allem auf Kälteeinbrüche im Frühjahr zurückzuführen. Trägner: "In manchen Regionen hat die Kirsche unter Frost und Hagelschauern gelitten." Davon seien allerdings nur vereinzelte Regionen betroffen gewesen. Ob und wie sich der Ertragsrückgang auf die Endverbraucherpreise auswirken werde, sei noch unklar, sagte Trägner. Franken Obst beliefert neben Großhändlern auch Supermärkte mit Tafelkirschen. In der Fränkischen Schweiz werden auf rund 1000 Hektar Kirschen angebaut.

Mit einer "relativ guten Kirschernte" rechnete trotz des teils zu kühlen Frühjahrs Obstfachberater Vogel. Voraussetzung sei allerdings, dass es in der Erntezeit trocken bleibt. Bei stärkeren Regenfällen sei die Gefahr groß, dass die Kirschen platzen. "Im Großen und Ganzen vielsprechend" beurteilte auch der Bezirksvorsitzende des oberfränkischen Bauernverbandes, Hermann Greif, die Ernteaussichten. Aber auch er machte deutlich: In den nächsten zwei Wochen sollte der "Süßkirschen-Landkreis Forchheim" von starken Regenfällen und Hagel verschont bleiben.

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