Kilo hochexplosives C4 in Traunsteiner Kasserne versteckt
Ein Kilogramm Plastiksprengstoff sind beim Abbruch einer Traunsteiner Kaserne entdeckt worden. Wer das Paket versteckt hat, weiß keiner
Traunstein - Handwerker Franz Maier zerrt im Dachgeschoss der früheren Standortverwaltung der Prinz-Eugen-Kaserne Glaswolle zwischen den Spanplatten hervor, als ihm plötzlich ein weißes Päckchen in die Hände fällt. Als er genauer hinschaut, erkennt er, dass es hochexplosiver Plastiksprengstoff ist.
Auf einem Balken neben dem Türstock lag das unscheinbare Paket, versteckt im Dämmmaterial der Trockenbauwand. „Block, Demolition M5A1” steht darauf. „Vermutlich stammt das C4 aus amerikanischer Herstellung”, berichtet ein Sprecher der Polizei in Traunstein.
Doch wie ist der hochexplosive militärische Sprengstoff dort hingekommen? Wer hat ihn in der Wand versteckt? Die Polizei ermittelt. Experten des LKA untersuchen den Sprengstoff.
Gleich nach dem Krieg waren amerikanische GIs in der Traunsteiner Kaserne stationiert, später das Gebirgsflugabwehrregiment 8. Im April 1997 zog die Bundeswehr ab. Zurück blieb das C4.
Ringsum entstand ein Gewerbepark mit Geschäften, Supermärkten und Autohäusern. Nach Auskunft des LKA hätte der Sprengstoff nicht explodieren können. Der Zünder fehlte. Bei einem Feuer wäre das C4 verbrannt.
„Hoffentlich sind in dem Haus nicht noch mehr Überraschungen versteckt”, sagt Investor Herbert Röde. Sprengstoffspürhunde sollen aus Sicherheitsgründen das komplette Gebäude absuchen.
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