Killer von Bad Reichenhall: Hat er schon einmal zugeschlagen?
Nach dem Mord von Bad Reichenhall in der WM-Nacht: Die Polizei überprüft vergleichbare Fälle, auch in Österreich. Dort wurde im Januar eine französische Studentin umgebracht und ausgeraubt.
Bad Reichenhall - Hat der Mörder von Bad Reichenhall noch ein weiteres Menschenleben auf dem Gewissen? Hat er bereits Anfang Januar in Kufstein eine französische Studentin umgebracht? „Es gibt gewisse Ähnlichkeiten zum Fall ,Lucile K.' Wir werden deshalb Kontakt zu den österreichischen Kollegen aufnehmen“, sagte Jürgen Thalmeier, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, am Dienstag der AZ.
Während ganz Deutschland in der Nacht zum Montag den Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft feierte, hatte der flüchtige Täter im Zentrum von Bad Reichenhall einen 73-Jährigen erschlagen und ein Mädchen (17) schwer verletzt. Die Polizei fahndet mit der 25-köpfigen Sonderkommission „Soko 11. Juli“ nach dem schlanken Mann, der laut Augenzeugen eine dunkle Hose und einen schwarzen Kapuzenpulli trug. „Es sind zahlreiche Hinweise auf die beschriebene Person eingegangen“, sagt Jürgen Thalmeier. „Die werden jetzt abgearbeitet.“
Außerdem überprüfen die Ermittler, ob es einen Zusammenhang mit dem Mord an Lucile K. gibt. Die 20-jährige Studentin aus Frankreich war im Januar tot am Kufsteiner Inn-Ufer gefunden worden. Der Mörder hatte ihr mit einer Eisenstange den Schädel eingeschlagen – und wurde bis heute nicht gefasst.
Auffällig: Auch Luciles Peiniger wollte offenbar einen Raub vertuschen. Portemonnaie, iPhone und Tasche der Studentin sind spurlos verschwunden – genau wie die Börse des ermordeten Bad Reichenhallers und der Geldbeutel der schwer verletzten 17-Jährigen.