Katrin, ein Engel mit starken Nerven
Club-Girl triff neun Sekunden vor Schluss zum 29:28-Sieg, wird den FCN aber wohl verlassen
NÜRNBERG Bei den Handballerinas wird scharf geschossen! Als Belohnung für den 29:28-Sieg gegen den Thüringer HC am Samstag verbrachten die Club–Girls den Sonntag im Wintersportzentrum Oberhof, entspannten sich beim Schießen auf Biathlon-Scheiben und Rodeln.
"Das war für mich und die Mannschaft natürlich klasse.“
Scharfschützin Nummer eins: Katrin Engel. Die 24-Jährige bewies nicht nur am Schießstand, sondern vor allem vom Siebenmeter-Punkt Nerven wie Drahtseile. Neun Sekunden vor Schluss versenkte die Österreicherin den entscheidenden Strafwurf zum Sieg. „Wahnsinn“, freut sich Engel über den Siegtreffer, „das war für mich und die Mannschaft natürlich klasse.“
Dabei hatte die Außen-Flitzerin vor allem in der Abwehr einen rabenschwarzen Tag erwischt. „Solche Tage gibt es eben“, zeigt sie sich selbstkritisch, „deswegen war ich es der Mannschaft schuldig, den Siebenmeter zu verwandeln.“
Playoff-Platz drei verteidigt, Titelverteidigung im Visier. „Wir wollen zum Ende der Runde auf einem Playoff-Platz stehen“, gibt Engel die Parole aus. „Ob wir Erster oder Vierter sind, ist dabei egal. Danach gilt es, sich neu zu konzentrieren und im Meisterschaftsrennen so weit wie möglich zu kommen.“ Gut im Rennen sind die Club-Girls auch im Pokal. Gegner im Viertelfinale am Mittwoch ist abermals der Thüringer HC.
Engel auf dem Sprung nach Leipzig?
Ob Katrin Engel auch nächste Saison im Clubtrikot zu bewundern sein wird, ist aber zweifelhaft. „Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht“, so die angehende Köchin, „schon allein wegen meiner Ausbildung würde ich gerne hier bleiben. Aber eine Entscheidung fällt erst in zwei Wochen.“ Zu ungewiss scheint die finanzielle und damit auch sportliche Zukunft der Handballerinas.
„Wenn ich den FCN verlasse, dann gehe ich nur zu einem Verein, bei dem ich vorne mitspielen kann“, so Engel, die vor allem bemängelt, dass seitens des Club Vereinbarungen, „nicht wie versprochen eingehalten werden.“ Und ihre Ausbildung kann sie schließlich überall absolvieren. „Alle Vereine, mit denen ich gesprochen habe, bieten mir diese Möglichkeit.“ Klingt mehr nach Leipzig als nach Nürnberg. Maja Kolonic
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