Karriere im Pazifik

Labbadia wollte ihm täglich in den Hintern treten, Möhlmann schulte ihn zum Verteidiger um: Jetzt träumt Fürths "Zaunkönig" Stephan Schröck vom Nationalteam der Philippinen.
von  Abendzeitung
„Ich habe ja meine Sache bislang nicht so schlecht gemacht“: Fürths einstiges Sorgenkind Stephan Schröck hat sich mit seiner neuen Rolle als Rechtsverteidiger mittlerweile angefreundet.
„Ich habe ja meine Sache bislang nicht so schlecht gemacht“: Fürths einstiges Sorgenkind Stephan Schröck hat sich mit seiner neuen Rolle als Rechtsverteidiger mittlerweile angefreundet. © Wolfgang Zink

FÜRTH - Labbadia wollte ihm täglich in den Hintern treten, Möhlmann schulte ihn zum Verteidiger um: Jetzt träumt Fürths "Zaunkönig" Stephan Schröck vom Nationalteam der Philippinen.

Schröck, lass nach: Der „Zaunkönig“ vom Ronhof ist erwachsen geworden. Früher fiel Fürths Wirbelwind Stephan Schröck eher durch seine bunten Treter, wechselnde Frisuren und als Einpeitscher der Nordkurve auf. Vorbei. In dieser Saison tritt der Publikumsliebling auf und neben dem Platz deutlich ruhiger auf, scheint unter Benno Möhlmann den Schlendrian endlich abgelegt zu haben.

"Ich habe Labbadia viel zu verdanken"

Zu verdanken hat Möhlmann seinen „neuen Schröck“ genau genommen seinem Vorgänger Bruno Labbadia. „Stephan, bei Ihrem Talent müsste man Ihnen jeden Tag einen Tritt in den Hintern geben.“ So deutlich wie Labbadia hatte dem Flügelflitzer vorher noch keiner die Meinung gegeigt. Im Nachhinein ist er seinem Ex-Coach dankbar: „Ich habe Labbadia viel zu verdanken, er hatte ja auch Recht.“, sagt der Gescholtene heute.

Sportlich war es aber Benno Möhlmann, der den 23-Jährigen wieder in die Bahn brachte. Er versetzte Schröck vom rechten Mittelfeld auf den rechten Verteidiger-Posten. Mit Erfolg. Denn hier zeigte der gebürtige Schweinfurter seine besten Leistungen seit langem. Sehr zur Freude von SpVgg-Präsident Helmut Hack: „Schröcki muss nur kapieren, was die Position für eine Chance für ihn ist. Dort kann er seinen ungeheure Schnelligkeit einsetzen.“

Philippinen sind noch nicht abgehakt

Sogar bis zu den fernen Philippinen (168. der Fifa-Weltrangliste) hat sich Schröckis positive Entwicklung herumgesprochen. Juan Cutillas, der Nationaltrainer des Inselstaats im Pazifik hätte den Halb-Philippino (seine Mutter Maria Nelia ist Philippinin) gerne schon im Oktober beim Qualifikations-Turnier für die Asien-Meisterschaft eingesetzt. Möhlmann verweigerte aber die Freigabe. Begründung: Terminstress. Abgehakt hat Schröcki seine etwas andere Nationalmannschaftskarriere aber noch lange nicht: „Schade, dass es nicht geklappt hat. Aber ich will das durchziehen.“ [ kk

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