„Karlheinz“ – der etwas zu kurz geratene Überflieger
Bambergs Kyle Hines ist mit 1,98 Zentimetern für einen Center eher klein geraten, mischt aber die „Riesen“ auf. „Er wird noch viel besser.“ Sonntag kommt Göttingen
BAMBERG Vor der Saison hatten noch viele selbst ernannten Experten in der Basketball-Hauptstadt Bamberg vorsichtig die Nase gerümpft: Was will Trainer Chris Fleming mit einem Center Kyle Hines, der nur 1,98 Meter misst? Doch inzwischen müssen die Kritiker einsehen, dass der „abgebrochene Hüne“ trotz der fehlenden Zentimeter ein ausgesprochener Riese ist. Denn „Karlheinz“, wie ihn die oberfränkischen Freaks nennen, steht nach drei Spieltagen in der EuroLeague plötzlich mit durchschnittlich 16,67 Punkten pro Spiel an vierter Stelle der Korbjägerliste. Noch vor so bekannten Ex-NBA-Stars wie Vassilis Spanoulis von Olympiakos Piräus oder Juan Carlos Navarro vom FC Barcelona.
Der ruhige, zurückhaltende US-Boy, der aus der 50000- Einwohner-Stadt Sicklerville in New Jersey stammt, ist ein Basketball-Phänomen. Mit seiner sagenhaften Armspannweite von 2,18 Metern, seiner Schnelligkeit, seiner Athletik und seinem perfekten Timing beim Absprung düpiert er selbst die abgebrühtesten Riesen. Besonders schätzt Fleming an seinem Juwel die extreme Lernfähigkeit: „Innerhalb kürzester Zeit setzt er alle Aufgaben um.“ Und der Coach verspricht: „Hines wird noch viel besser werden.“
Beweisen kann das „Karlheinz“ schon am Sonntag (17 Uhr), wenn die BG Göttingen in der Stechert Arena gastiert. „Die Veilchen“, wie die Niedersachsen genannt werden, welken zur Zeit ein wenig mit nur drei Siegen in acht Partien. Gleichwohl warnt der Bamberger Cheftrainer seine Korbjäger: „Vorsicht! Die Göttinger haben bei uns nichts zu verlieren und werden bis zur Schluss-Sirene kämpfen.“
Viel zu verlieren haben dagegen die Brose Baskets. Nämlich ihre weiße Weste mit bislang sieben Siegen in sieben Spielen. Werner Haala