Kamikaze-Fahrt bei Lindau: Sechs Schwerverletzte

LINDAU - Warum nur fährt der 18-Jährige mit Absicht auf die linke Spur? Er kracht in ein anderes Auto, sechs Personen sind schwer verletzt. Eine Blutprobe soll jetzt zeigen, ob er betrunken war oder unter Drogen stand.

Ein schreckliches Ende nahm die Fahrt einer Clique Sonntagfrüh bei Lindau. Der 18-jährige Fahrer fuhr absichtlich auf die linke Spur einer Umgehungsstraße bei Lindau – und prallte mit seinem Wagen mit voller Wucht in einen entgegenkommenden Pkw.

Der 18-Jährige gefährdete nicht nur sich selbst, sondern auch vier Freunde zwischen 18 und 20 Jahren, die mit ihm im Auto saßen. Die Jugendlichen waren auf der Bregenzer Straße stadteinwärts unterwegs, kurz hinter der österreichischen Grenze. Völlig unerwartet lenkte der Fahrer das Auto auf die linke Spur. Seine Freunde versuchten ihn zu überreden, wieder auf die rechte Seite zu fahren. Der Beifahrer griff sogar ins Lenkrad. Nach einem kurzen Schlenker fuhr der 18-Jährige aber wieder zurück auf Fahrbahn für den Gegenverkehr.

Nach wenigen hundert Metern dann das Unglück: Der Wagen prallte ungebremst auf das entgegenkommende Auto einer 64-jährige Frau aus Meiningen. Ihr Auto wurde durch die Wucht des Aufpralls auf eine Bahnböschung geschleudert, die Fahrerin wurde eingeklemmt. Die Feuerwehr musste das Dach aufhebeln, um die Frau zu bergen. Auch drei der Jugendlichen musste die Feuerwehr aus dem Pkw des Falschfahrers bergen. Alle sechs Menschen wurden schwer verletzt. In Lebensgefahr schwebt aber keiner mehr.

Was den jungen Fahrer dazu brachte, vorsätzlich auf der falschen Straßenseite zu fahren ist bislang unklar. Nach bisherigen Ermittlungen besitzt der Mann keinen Führerschein. Eine Blutprobe soll nun zeigen, ob er unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand.