Kalinkas Vater wird nicht ausgeliefert
PARIS/KEMPTEN - André Bamberski, der Vater der vor 27 Jahren getöteten Kalinka, wird nicht nach Deutschland ausgeliefert. Das Landgericht in Toulouse lehnte einen Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten ab.
Das Landgericht in Toulouse will André Bamberski (72) nicht nach Deutschland ausliefern. Begründung: Auch in Frankreich werde wegen der Entführung des Arztes Dieter K. gegen Bamberski ermittelt. Kalinkas Vater hält den Mediziner und Stiefvater von Kalinka für den Mörder seiner Tochter. Bamberski ließ Dieter K.offenbar entführen, um den Mediziner der französischen Justiz zu übergeben. Dieter K. Bamberski ist in Frankreich auf freiem Fuß.
Polizeibeamte hatten den Mediziner gefesselt und mit Kopfverletzungen im elsässischen Mülhausen gefunden. Seitdem ist Dieter K. in Paris inhaftiert. Er hatte der 15-jährigen Kalinka 1982 am Bodensee eine Spritze gegeben, an der das Mädchen starb. Er soll vorgehabt haben, seine Stieftochter zu vergewaltigen.
1995 war der Arzt in Frankreich in Abwesenheit wegen vorsätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte die Strafe jedoch nie verbüßt, weil Deutschland ihn nicht nach Frankreich auslieferte. Das Verfahren soll demnächst in Paris neu aufgerollt werden.
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