Justiz-Poker um „Rock im Park“

Anwohner klagten gegen das Musik-Festival – doch vor Gericht scheiterten sie. Nun legen sie vielleicht Berufung ein...
von  Abendzeitung

Anwohner klagten gegen das Musik-Festival – doch vor Gericht scheiterten sie. Nun legen sie vielleicht Berufung ein...

NÜRNBERG/ANSBACH Erstes aufatmen bei den Veranstaltern von Rock im Park: Eine Anwohner-Klage gegen das Mega-Festival rund um den Nürnberger Dutzendteich, zu dem jährlich rund 65.000 Besucher kommen, ist vor dem Verwaltungsgericht Ansbach gescheitert. Doch damit ist der Justiz-Poker noch lange nicht vorbei: Die Kläger können in Berufung gehen und vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ziehen.

Die drei Anwohner klagen gegen den Genehmigungsbescheid für das vergangene Festival – die Lärmschutzbedingungen, so argumentieren sie, seien nicht ausreichend. Sie wollen nun vor Gericht erzwingen, dass der Veranstalter, Argo-Konzerte, die Musik noch leiser drehen muss. Das könnte das Aus sein für das einzigartige Rock-Musik-Festival in der Stadt.

Denn bei der diesjährigen Veranstaltung gab es an drei Tagen nur 12 Beschwerden über zu laute Musik – aber viele Festivalgäste, denen die Bands zu leise waren.

Die Stadt Nürnberg ist mit dem Urteil zufrieden - vorläufig

Die Stadt Nürnberg, die penibel auf die Einhaltung der Lärmschutzbestimmungen im Stadtgebiet achtete, meldete während des Festivals nur eine einzige Überschreitung der unteren Grenzwerte von 65 Dezibel: Der Mischer der „Killers“ drehte kurzfristig mächtig auf.

Der Anwalt der Kläger, Volker Dineiger, sieht sich aber trotz der Klage-Abweisung nicht als Verlierer: „Wir haben trotzdem wichtige Ziele erreicht. Die Stadt hat erstmals gesagt, dass es künftig nur noch Rock im Park und das Norisring-Rennen als außergewöhnliche Lärm-Ereignisse geben wird – vielleicht noch ein Konzert im Stadion, aber das war’s. Die ganzen anderen Veranstaltungen außenherum wird es wohl nicht mehr geben.“ Ob man in Berufung gehe, hängt von der Begründung des Urteils ab.

Doch auch die Stadt sieht sich vorläufig als Gewinner: „Wir sind schon sehr zufrieden damit, dass unsere Genehmigung des Festivals richtig war“, sagt der städtische Festival-Beauftragte Peter Murrmann. Und seiner Meinung nach sind nicht alle anderen Veranstaltungen um den Dutzendteich verboten – jedenfalls dann nicht, wenn sie sich an Lärmgrenzen halten: „Und ein Konzert im Stadion zum Beispiel ist Lärm-mäßig kein großes Problem.“M. Mai

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