Justiz-Irsinn! Kinderschänder lebt bei seinen Enkeln

Er missbrauchte die Kinder über Jahre hinweg und zeigte im Prozess keine erkennbare Reue
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Bayreuther Richter setzten den Opa wieder auf freien Fuß.
privat Bayreuther Richter setzten den Opa wieder auf freien Fuß.

Er missbrauchte die Kinder über Jahre hinweg und zeigte im Prozess keine erkennbare Reue

BAYREUTH Hoffentlich geht dieses Urteil nicht ins Auge! Bayreuther Richter haben einen Opa (77), der zwei seiner Enkelkinder über Jahre hinweg missbraucht hat, nach dem Prozess auf freien Fuß gesetzt. Das Fatale daran: Der pädophile Straftäter lebt mit anderen Enkelkindern jetzt weiter unter einem Dach.

Die Staatsanwaltschaft schäumt. Sie hatte während des Prozesses in der vergangenen Woche sofort Haftbefehl wegen möglicher Wiederholungsgefahr gestellt, als die Wohnverhältnisse zur Sprache kamen. Doch der Richter, der dem Sex-Opa drei Jahre Gefängnis aufgebrummt hatte, winkte ab: Er schätzt den Rentner als nicht gefährlich ein. Ein Gutachter hätte dessen Persönlichkeitsstruktur genauer einschätzen können, doch es wurde vom Gericht keiner hinzugezogen – ein Justiz-Irrsinn!

Fall liegt jetzt beim Oberlandesgericht Bamberg

Der Fall liegt nun aufgrund einer Beschwerde beim Oberlandesgericht Bamberg. Dort entscheidet sich in dieser Woche, ob der Opa nicht doch sofort hinter Gitter muss.

Der Sohn des 77-jährigen, der mit Freundin und drei Kindern in Opas Haus wohnt, glaubte weder seiner Schwester noch deren inzwischen erwachsenen Töchtern (23 und 21) dass sein Vater ein Kinderschänder ist. Zum Nachdenken kam er erst, als der Mann vor Gericht ein Geständnis ablegte. Im selben Haus wohnt er trotzdem weiter.

Opa zeigte keine erkennbare Reue

Erkennbare Reue zeigte der Opa im Prozess alerdings nicht. Seine Angaben waren so vage, dass die beiden missbrauchten Enkelkinder als Zeugen aussagen mussten. Eines der Mädchen, das ihrem Großvater an ihrem 10. Geburtstag zum ersten Mal gefügig sein musste, fragte ihn später einmal, warum er nicht ins Bordell gehe. Seine entlarvende Antwort ist in den Gerichtsakten festgehalten: „Das ist mir zu teuer.“

Vor allem das jüngere der beiden missbrauchten Kinder leidet noch immer schwer unter den Schreckenserlebnissen. Allein die Erwähnung des Großvaters löst bei ihr Panikattacken aus. Helmut Reister

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