Jubiläum mit vielen Fragezeichen

20. Auflage von „Rund um die Altstadt“ könnte die letzte sein. Keine Profis, kein Weltcup
NÜRNBERG Neues Konzept, aber vielleicht die letzte Auflage? „Rund um die Altstadt“ feiert am Sonntag seinen 20. Geburtstage. Der Rad-Klassiker ist aus sportlicher Sicht allerdings in die Jahre gekommen. Nach dem Ausstieg der Nürnberger Versicherung als Sponsor und beim fränkischen Vorzeige-Frauenteam, das seit diesem Jahr „Equipe Noris Cycling“ heißt und sich mit einem Bonsai-Etat wohl nur noch diese Saison im Sattel halten kann, ist auch das Rennen der männlichen Profis zu einer Amateur-Veranstaltung verkommen.
Gut, auch ambitionierte Amateure brauchen eine Plattform. Aber wenn ein Björn Thurau, Sohn der einst des Dopings überführten Tour-de-France-Legende Didi Thurau, das Aushängeschild ist, wird es schwer, die wieder einmal viel zu hoch gesteckte Zuschauerzahl von 60000 zu erreichen. Denn dies wären 20000 Menschen pro Rundenkilometer auf der neuen Strecke zwischen Hauptmarkt und Kaiserburg.
"Das Rennen wird viel härter"
Thurau, im Vorjahr Vierter: „Alles klingt danach, dass das Rennen nun viel härter und technisch schwieriger werden wird. Achtzehn Mal den Anstieg zu fahren, geht in die Beine. Ohne Profis ist nun alles offen.“ Wobei das Engagement der Familie Oppelt, Vater Herbert und Sohn Alex sind auch die Macher der Frauen-Equipe, von der holden Weiblichkeit honoriert wird. Obwohl das Prädikat „Weltcup Finale“ erstmals seit langem fehlt, haben sich nationale und internationale Spitzenteams für Sonntag angemeldet. Während die Equipe beim Heimspiel auf Allrounderin Trixi Worrack (wechselt zu einem holländischen Team) setzt, ist auf der 50 Kilometern langen Strecke die Konkurrenz um Hanka Kupfernagel, der deutschen Meisterin Charlotte Becker und Claudia Häusler – das Trio sorgte vormals im Nürnberger-Trikot für Frauen-Power – sehr stark einzuschätzen. MaC, mm