John Goldsberry: Er ist Bambergs großer Playoff-Trumpf

Basketball: „Parkett-General“ beim 88:66-Sieg gegen Bremerhaven mit einer Wurfquote von sagenhaften 100 Prozent, 7000 Fans völlig aus dem Häuschen
von  Abendzeitung
Von Bremerhavens Eisbären nicht zu bremsen: Bambergs überragender Spielmacher John Goldsberry (links), hier gegen Eric Osmundson.
Von Bremerhavens Eisbären nicht zu bremsen: Bambergs überragender Spielmacher John Goldsberry (links), hier gegen Eric Osmundson. © Wolfgang Zink

Basketball: „Parkett-General“ beim 88:66-Sieg gegen Bremerhaven mit einer Wurfquote von sagenhaften 100 Prozent, 7000 Fans völlig aus dem Häuschen

BAMBERG Ganz schön mutig von Bambergs Cheftrainer Chris Fleming: Am Ostermontag hatte er Ex-NBA-Star Dan Dickau zurück in die USA geschickt und argumentiert: „Unser Spielmacher John Goldsberry kann ein Spiel besser leiten und außerdem stärker verteidigen.“

Nach Galavorstellung vorzeitig zum Duschen

Der Mann scheint Ahnung zu haben. Bereits eine Woche später erfolgte die Bestätigung. Beim klaren 88:66 (45:27)-Heimsieg der Oberfranken über die Eisbären Bremerhaven vor fast 7000 begeisterten Zuschauern war „Goldi“ der überragende Spieler auf dem Parkett. Mit einer Wurfquote von sagenhaften 100 Prozent erzielte er in 25 Minuten 15 Punkte, versenkte unter anderem drei Dreier sowie vier Freiwürfe souverän, zog sechs Fouls und gab drei Vorlagen, die zu Korberfolgen führten. Dass auch der Einsatz des 26-jährigen US-Amerikaners stimmte, beweist ebenfalls die Statistik. Im letzten Viertel musste der Regisseur mit fünf Fouls vorzeitig zum Duschen.

Für John Goldsberry ist dieses besondere Erfolgserlebnis eine späte Genugtuung in einer total verkorksten Saison. Im Sommer war er von den Artland Dragons zusammen mit seinem Chef Chris Fleming nach Bamberg gewechselt. Doch schon in den ersten Trainingseinheiten zog er sich einen Knorpelschaden im Knie zu und fiel über ein halbes Jahr aus. Erst Ende Februar dieses Jahres feierte er beim 65:62-Sieg über Trier sein Comeback.

Trainer Chris Fleming: "Werden noch viel Freude an ihm haben"

Von seinem verlängerten Arm auf dem Spielfeld erwartet Fleming vor allem in den Playoffs noch eine Menge: „Zurzeit ist er erst bei etwa 75 Prozent seines Leistungsvermögens. Wir werden noch viel Freude an ihm haben.“

Unter Experten gilt Goldsberry als der beste Spielmacher in der Bundesliga. Deshalb zahlten die Baskets Bamberg für ihn auch eine erhebliche Ablöse. Seine Stärken: Er ist eine Art „Parkett-General“, der von allen akzeptierte Boss mit hoher Spielintelligenz, der die Kommandos gibt, das Tempo bestimmt und den „tödlichen Pass“ spielen kann. Zudem spricht für Goldsberry, dass er sich für die „Drecksarbeit“ in der Abwehr nicht zu schade ist. Somit lag Fleming mit „Goldi“ goldrichtig.WH

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