Jobkiller KI: Wie viele Jobs in München durch Automatisierung bedroht sind

In Bayern könnte die Automatisierung besonders viele Arbeitsplätze kosten zeigt eine aktuelle Studie. München liegt dabei noch unter dem Bundesschnitt.
Tobias Lill |
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Ein Mitarbeiter der Robotik-Firma Kuka in Augsburg. Im Maschinenbau ist das Automatisierungspotenzial besonders hoch.
Ein Mitarbeiter der Robotik-Firma Kuka in Augsburg. Im Maschinenbau ist das Automatisierungspotenzial besonders hoch. © dpa

München - Es ist ein Horrorszenario, das Goldman Sachs zeichnet: Der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) könne weltweit 300 Millionen Arbeitsplätze überflüssig machen. Doch wie groß ist die Gefahr eines Stellenabbaus hierzulande? Eine neue Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung des RWI zeigt, dass ausgerechnet in Bayern besonders viele Jobs dem Einsatz neuer Technologien wie KI zum Opfer fallen könnten.

Durchschnitt: 40 Prozent der Arbeitsplätze bundesweit durch Automatisierung ersetzbar

Im Durchschnitt aller 257 bundesweit untersuchten Regionen liegt der Anteil der Beschäftigten, deren Tätigkeit durch Automatisierung ersetzbar wäre, bei 40 Prozent. Dieses sogenannte Substituierbarkeitspotenzial liegt in Teilen Nord- und Ostdeutschlands sogar nur bei gut einem Drittel. Im niederbayerischen Dingolfing arbeiten mit 52 Prozent dagegen mehr als die Hälfte der Beschäftigen in einem Job, der durch die Automatisierung bedroht ist.

In Dingolfing hat BMW ein großes Werk, zudem sitzen dort viele Zulieferer. Der Audi-Sitz Ingolstadt liegt mit 44 Prozent deutlich über dem Schnitt. "Im Autosektor, dem Maschinenbau und anderen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes ist das Automatisierungspotenzial besonders hoch", sagt Studienautor Uwe Neumann der AZ.

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Großes Automatisierungspotenzial in Ostbayern

Am Chemie-Eck Burghausen sowie an diversen fränkischen Standorten wie Coburg liegt die Quote bei mindestens 45 Prozent, in Weilheim bei 43 Prozent. Ein großes Automatisierungspotenzial gibt es in Ostbayern: In Schwandorf liegt die Quote bei 45 Prozent und in Regen-Zwiesel bei 44 Prozent. Nur eine Handvoll Regionen wie München (38 Prozent) liegt unter dem Bundesschnitt. Die Zahlen stammen aus den Jahren vor der Corona-Pandemie.

In welchem Umfang die Firmen das Automatisierungspotenzial tatsächlich nutzen werden, sei jedoch offen, so Neumann. Zudem würden durch Digitalisierung und KI auch viele neue Jobs entstehen. "Im vergangenen Jahrzehnt sind durch die Automatisierung in Summe in Bayern keine Jobs verlorengegangen", sagt der Experte.

Das Problem: Aus einem Maschinenführer wird nicht gleich ein Programmierer. "Wir brauchen mehr Investitionen in Bildung und Weiterbildung." Zudem hat Deutschland in einigen Wachstumsbereichen, etwa in der IT oder bei E-Autos längst den Anschluss an die Weltspitze verloren. Künftig könnten so mehr Menschen in die Arbeitslosigkeit abrutschen.

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  • tutnixzursache am 09.05.2023 09:51 Uhr / Bewertung:

    so viel Geld kann kein Staat in die Sozialkassen einfüllen, wie in den nächsten 20 - 30 Jahren an Sozialhilfe / Unterstützung für die Massen an Arbeitslosen benötigt werden wird. Da wird "Klima" ganz schnell als wichtigstes Thema aus den Köpfen der überflüssig gewordenen Menschen verschwinden. Die 300 Millionen werden noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein. Was tut man mit all diesen Menschen am Rande des Existenzminimums, gelangweilt, ohne Perspektive?

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