Joan Armatradings Comeback blieb blass
Nürnberg - Joan Armatrading wispert am Samstag auf dem Hauptmarkt schüchtern die Massen an und vertraut auf den neuentdeckten Blues
Irgendwann tauchen die Songperlen von „Me Myself, I“ und „Love Affection“ auf als Rolle rückwärts in den Ruhm früherer Tage. Den Gesamteindruck rettete das nicht mehr. Die 57-jährige Joan Armatrading, in den späten 70er Jahren lange vor Tracy Chapman eine leuchtende Instanz auf dem weiten Songwriter-Feld, krabbelte auf dem gerammelt vollen Hauptmarkt nur zögerlich aus dem Spannungstal.
An der nachgewachsenen Gitarren-Griffigkeit liegt es nicht, dass die Künstlerin mit dem Karriereknick so blass bleibt. An der hingebungsvollen schiebenden Band auch nicht. Joan Armatrading wispert schüchtern die Massen an und vertraut auf den neuentdeckten Blues, den Gott segnen möge. Stimmt schon, er ermöglicht ihr, die dünn gewordene Höhenluft in der kehligen Stimme zu umspielen. Jetzt fehlen nur noch passende, packende Songs. daer
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