Jetzt beginnt der Stress für unser Christkind

Johanna Heller (18) verbrachte zwei Monate in Afrika und half in einem Township-Kindergarten aus.
von  Abendzeitung
Wirtschaftsreferent Roland Fleck, Yvonne Coulin, Geschäftsführerin der Tourismuszentrale und Schausteller-Boss Lorenz Kalb (von li.) stellen die offizielle Glühweintasse 2010 vor. Passend zum Bahn-Jubiläum ist darauf heuer der „Adler“ abgebildet.
Wirtschaftsreferent Roland Fleck, Yvonne Coulin, Geschäftsführerin der Tourismuszentrale und Schausteller-Boss Lorenz Kalb (von li.) stellen die offizielle Glühweintasse 2010 vor. Passend zum Bahn-Jubiläum ist darauf heuer der „Adler“ abgebildet. © Berny Meyer

Johanna Heller (18) verbrachte zwei Monate in Afrika und half in einem Township-Kindergarten aus.

NÜRNBERG „Bisher bin ich den Prolog noch nicht durchgegangen. Aber ich glaube, den vergisst man nicht“, lacht Johanna Heller. Das Nürnberger Christkind (18) ist erst seit einer Woche wieder daheim – und schon voll im Stress.

Zwei Monate verbrachte Johanna in Afrika. Einige Wochen davon half sie in einem Township-Kindergarten nahe Swakopmund (Namibia) mit. „Diese Armut konnte ich mir vorher überhaupt nicht vorstellen“, erklärt die junge Frau, die im Frühjahr Abitur gemacht hatte. „Aber in dem Kindergarten hat es an den einfachsten Dingen gefehlt: es gab kaum Stifte, kein Spielzeug. Da merkt man schnell: Armut hat in Afrika eine ganz andere Bedeutung wie hier.“

Den Kulturschock – vom armen Afrika zurück ins Winterwunderland Nürnberg – muss Johanna erst noch verdauen. „Die Chinesen sagen immer ,Die Seele geht zu Fuß’. Mein Körper ist schon zurück – meine Seele braucht noch ein bisschen“, lacht sie. Der Aufenthalt in Afrika sei „sehr intensiv“ gewesen und habe sie verändert. „Auch im Hinblick darauf, was ich mir für mein Leben wünsche“, sagt sie. „Ich wusste schon immer, dass ich mich sozial engagieren möchte. Aber der Wunsch ist noch stärker geworden.“

"Zum Glück gibt’s immer mal wieder Lücken im Terminkalender!"

Doch jetzt steht erstmal der Christkindlesmarkt im Vordergrund – und zahlreiche Termine, die vorab absolviert werden müssen. Gestern standen mehrere Interviews - u. a. mit einer Journalisten aus England – sowie die Fahrt nach München zur Probe für die Sternstunden-Gala an. Und auch heute geht’s ein weiteres Mal nach München. „Gerade habe ich alle Hände voll zu tun. Aber zum Glück gibt’s immer mal wieder kleine Lücken im Terminkalender“, lacht sie.

Jetzt freut sich Johanna erstmal auf die Christkindlesmarkt-Eröffnung. Zum zweiten Mal wird sie dann den Prolog sprechen – „bisher bin ich noch nicht aufgeregt...“

Der Glühwein wird teurer!

Da kann selbst das Christkind nichts dran ändern: Der Glühwein wird teurer! „Schuld daran sind die hohen Weinpreise“, erklärt Glühweinlieferant Dieter Blokesch. Mindestens 20 Cent mehr muss man heuer für eine Tasse heißen Punsch auf dem Christkindlesmarkt ausgeben. Das sind 2,50 bis 2,70 Euro – je nachdem, an welchem der neun Glühwein-Stände man das winterliche Heißgetränk genießt. Noch tiefer in die Tasche greifen müssen Fans des beliebten Heidelbeerglühweins: Weil der Beerenpreis um 40 Prozent stieg, kostet eine Tasse 2,80 bis 3,20 Euro.

Aber im „Städtlein aus Holz und Tuch" am Nürnberger Hauptmarkt wird zum Glück nicht alles teurer. Das Bratwurst-Weckla kostet nach wie vor 2,50 Euro. Und auch die Kleinen dürfen sich freuen: Für 1,50 Euro können sie im Etagenkarussell auf der Kinderweihnacht (Hans-Sachs-Platz) ihre Runden drehen. „Auch heuer rechnen wir wieder mit 2,3 Millionen Christkindlesmarkt-Besuchern“, erklärte Yvonne Coulin von der Tourismuszentrale. Und die kommen aus der ganzen Welt in die Weihnachtsstadt Nummer eins. Insgesamt 185 Buden verkaufen dort neben Lebkuchen, Plätzchen und Bratwürsten auch Weihnachtsschmuck und die berühmten Zwetschgenmännle. kes/lf

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.