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Eine neue Veranstaltungsreihe im Neuen Museum will die wenigen Grenzen zwischen Pop und Kunst sprengen und mit anspruchsvoller Musik Schnittstellen in ungewöhnlicher Kulisse suchen
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Wo Kunst steht, soll bald Popmusik klingen: Holger Watzka (E-Werk) und Eva Martin (Neues Museum) im künftigen Spielort.
Berny Meyer Wo Kunst steht, soll bald Popmusik klingen: Holger Watzka (E-Werk) und Eva Martin (Neues Museum) im künftigen Spielort.

Nürnberg - Eine neue Veranstaltungsreihe im Neuen Museum will die wenigen Grenzen zwischen Pop und Kunst sprengen und mit anspruchsvoller Musik Schnittstellen in ungewöhnlicher Kulisse suchen

Neue Bands, neue Musik, neue Projekte – nur: wohin damit? „In eine ungewöhnliche Location auf jeden Fall“, da war sich Holger Watzka vom Erlanger E-Werk sicher. Und kam schnell in Kontakt mit dem Neuen Museum Nürnberg (NMN) – wo er auf offene Ohren stieß, mit dem Kunst-trifft-Pop-Projekt „across“, das nun am 19. Oktober Premiere im NMN feiert. „Die Zielsetzung bei ,across’ ist es, nicht nur den Künstler, sondern den Ort gleich mitanzubieten.“ Einen Ort, der an sich interessant ist, weil er architektonisch und von der Ausstrahlung her ungewöhnlich ist. Die Begeisterung für den Bühnenbau in den eigenen Räumen war im NMN schnell da. „Wir verstehen uns ja selbst als Grenzgänger, als Museum, das Grenzbereiche auslotet. Zwischen Design und Kunst, zum Beispiel. Da passt ,across’ sehr gut zu uns“, erklärt die für das Projekt verantwortliche Eva Martin.

Mit an Bord des ungewöhnlichen Experiments, mitten im Museum Popkonzerte zu veranstalten, ist auch der Musikverein Nürnberg, der sonst hauptsächlich das K4 bespielt, sowie die Musikzentrale. Während der Musikverein die Künstler unterbringt – indem in Privatwohnungen Sofas zur Verfügung gestellt werden – bringt die Musikzentrale die Musikanlage mit. „Ohne das ehrenamtliche Engagement für diese Idee wäre die Reihe aber auch nicht durchführbar“, sagt Holger Watzka. Denn bei erwarteten rund 50 Besuchern bei der ersten Veranstaltung und den gleichzeitig anfallenden Kosten für die Technik und die Künstler, ist klar „dass wir alle bei ,across’ keinen Cent verdienen werden“.

Es gehe ihm, sagt Watzka, um die Lust am Experimentieren, an einem neuen, ungewöhnlichen Format in Nürnbergs Poplandschaft. Und dem Museum geht es um die Schnittstelle zwischen Pop und Bildender Kunst (die naturgemäß zwar schon scheunentorartig groß ist) – und um die Türöffnerfunktion. „Wir versuchen natürlich immer auch, Schwellenängste abzubauen. Und wenn da ein kunstinteressiertes Pop-Publikum vielleicht zum ersten Mal bei uns ist, dann kommt es unter Umständen wieder“, erklärt Eva Martin vom NMN. Los geht die Pop-trifft-Kunst-Reihe im Museum mit dem New Yorker Duo „Christy & Emily“, das sich im Spannungsfeld moderner Folkmusik, gerne auch Neo-Klassik genannt, befindet und mit Gitarre und Wurlitzer (in Nürnberg verstärkt durch einen Bass) zarte, oft wunderbar atmosphärisch dichte Klanglandschaften blühen lässt. Am 10. November setzt „Sam Amidon“ mit seiner Mischung aus Folk und Elektronik die Reihe fort. Martin Mai

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