Jennifer W.: Entscheidung über Prozess-Fortsetzung erwartet
München - Im Terrorprozess um ein verdurstetes jesidisches Mädchen im Irak, das als Sklavin gehalten wurde, könnte sich am Freitag (9.30 Uhr) entscheiden, ob das Verfahren platzt. Die Anwälte der angeklagten mutmaßlichen IS-Terroristin Jennifer W., die aus dem niedersächsischen Kreis Vechta stammt, hatten in der Vorwoche ihre Entpflichtung vor dem Oberlandesgericht München beantragt. Geben die Richter dem Gesuch statt, würde das Verfahren enden und müsste neu aufgerollt werden.
Die Frau aus Lohne ist wegen Mordes an einem fünfjährigen, jesidischen Sklavenmädchen angeklagt. Sie soll sich im Irak der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen und tatenlos dabei zugesehen haben, wie das Kind verdurstete.
Hintergrund ist nach Angaben von Rechtsanwalt Ali Aydin ein Ermittlungsverfahren gegen ihn selbst und seine Kollegin Seda Basay-Yildiz. Ihnen werde vorgeworfen, im Rahmen des Prozesses aus einem nicht-öffentlichen Verfahren an einem anderen Gericht zitiert zu haben. Wegen des laufenden Verfahrens müssten sie nun eigentlich schweigen und könnten keine weiteren Beweisanträge mehr zugunsten ihrer Mandantin stellen, hatte Basay-Yildiz mitgeteilt.