Irrer Feuerteufel terrorisiert ganzen Ort
Zehn Brände mit über 200.000 Euro Schaden: In Burkadroth geht seit Mai die Angst um
BURKADROTH Beschaulich an den Südhang des Biosphärenreservats Rhön geschmiegt liegt das Örtchen Burkadroth. Aber dort ist es jetzt vorbei mit der heilen Landwelt: Seit Mai wird der 7700-Einwohner-Ort im Landkreis Bad Kissingen von einem irren Feuerteufel terrorisiert! Zehn Brände und eine versuchte Brandstiftung verursachten einen Schaden von „weit über 200.000 Euro“, berichtet Polizeisprecher Peter Rettinger.
Bei mehr als der Hälfte aller Brände sei es erwiesen, dass sie vorsätzlich gelegt wurden. Meistens wurden Landwirte Opfer des skrupellosen Zündlers. Hauptsächlich fielen Scheunen und Felder den Flammen zum Opfer.
Im Dorf kursieren die „tollsten Theorien“
Am Montagabend zündelte der Unbekannte ein vorerst letztes Mal: Auf dem Sportgelände im Ortsteil Stangenroth brannte ein Geräteschuppen vollständig nieder. Darin befanden sich ein wertvoller Rasenmäher und eine computergestützte Bewässerungspumpe. 70.000 Euro gingen in Flammen auf. Dass, wie zunächst vermutet, ein Blitzeinschlag verantwortlich sein könnte, gilt mittlerweile als unwahrscheinlich.
Im Ort geht jetzt die Angst um: „Wir haben alle schon ein sehr ungutes Gefühl“, erklärt Bürgermeister Waldemar Bug (ÖDP) auf AZ-Anfrage: „Keiner weiß, was weiter passieren wird.“ Im Dorf kursieren mittlerweile die „tollsten Theorien“, wer hinter den Brandstiftungen stecken könnte, so der Gemeinde-Chef.
„Es gibt viele Hinweise, aber noch keine heiße Spur“, sagt Polizeisprecher Rettinger. „Um die Sache aufzuklären sind wir dringend auf die Mitarbeit der Bevölkerung angewiesen“, ergänzt Politiker Bug. Aus diesem Grund hat die Polizei jetzt eine Telefon-Hotline eingerichtet: Unter Tel.0800/1011611 können aufmerksame Bürger ihre Beobachtungen 24 Stunden am Tag und gebührenfrei auf eine Mailbox sprechen. Bug: „Hoffentlich wird der Täter bald gefasst.“
Steffen Windschall
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