Irre Idee: Der Neptun-Brunnen soll in die City zurück!
Zieht das Denkmal vom Stadtpark auf den Jakobsplatz um und macht Platz für einen Wasserspielplatz? Jahrzehnte lang war zwischen Elisabeth- und der Jakobskirche eigens ein Platz für das frühbarocke Kunstwerk freigehalten worden
NÜRNBERG Der Kultur-Ausschuss des Nürnberger Stadtrates beschäftigt sich heute mit einem irren Plan: Stadtrat Stephan Grosse-Grollmann (Die Guten) will den Neptunbrunnen aus dem Stadtpark auf den Jakobsplatz versetzen lassen. Eine Schnapsidee? Nein! Sondern nur der Vollzug eines Stadtrats-Beschlusses aus dem Jahre 1981...
Der frühbarocke Neptunbrunnen, der seit 1902 auf dem Hauptmarkt stand, war 1937 von dort entfernt worden und 1961 schließlich an seinen jetzigen Standort umgezogen.
Stadtrats-Beschluss wartet seit 1981 auf seine Realisierung
Dort steht der Brunnen jetzt allerdings Grosse-Grollmanns Plänen für einen neuen Wasserspielplatz im Weg. Warum also nicht die Pläne von 1981 wieder aufgreifen – und den Neptunbrunnen zurück in die City verfrachten? Damals hatte man den Jakobsplatz im Zuge des U-Bahn-Baus neu gestaltet und auch einen Platz für den Neptunbrunnen vorgesehen, der zwischen der Elisabeth- und der Jakobskirche platziert werden sollte.
Über 20 Jahre wurde diese Stelle im Pflaster ausgespart und nur notdürftig mit Asphalt befestigt. Denn der Stadtrat hatte 1981 auch beschlossen, dass der Brunnen aus Kostengründen vorerst nicht umziehen könne.
Am Jakobsplatz wurde die Grube erst vor drei Jahren zugepflastert
Die Kosten sind wohl auch der Hauptgrund, warum die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme den Umzug des Neptunbrunnens vorerst ablehnt. Die Mitarbeiter des Baureferats haben zur Kostenrechnung von 1981 die Teuerung von 27 Jahren und die Euro-Umstellung draufgerechnet – und kommen auf Gesamtkosten von rund 850000 Euro. Geld, das die Stadt zurzeit nicht hat.
Darüber hinaus sind am Jakobsplatz vor drei Jahren Fakten geschaffen worden: Die Behelfsgrube für den geplanten Brunnenstandort wurde zugepflastert. Jetzt stehen dort neu angepflanzte Bäume.
Einen Wasserspielplatz im Stadtpark lehnen die Bau-Beamten ebenfalls ab. Der sei wegen der „hohen hygienischen und sicherheitstechnischen Anforderungen nur mit extrem hohem Aufwand zu realisieren“. Außerdem müsse der während der warmen Jahreszeit täglich gereinigt werden.
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