In diesem Haus geht die Angst um

Audio von Carbonatix
Immer wieder brennt es in dem Mietshaus in der Höfener Straße. Die Bewohner können schon lange nicht mehr gut schlafen...
NÜRNBERG Nachts ist die Angst besonders schlimm! Schon lange kann Conny Thompson nicht mehr ruhig schlafen. Denn in ihrem Haus in der Höfener Straße 152 hat es schon sechsmal gebrannt, seit sie dort wohnt. Zuletzt am vergangenen Montag! Die Angst, dass der irre Feuerteufel wieder zuschlägt, lässt sie einfach nicht los.
„Ich will unbedingt hier ausziehen“, erklärt sie. Doch noch hat sie keine neue Wohnung gefunden, muss weiter ausharren. Und das, obwohl es derzeit noch viel unheimlicher ist als sonst: „Nach dem Feuer am vergangenen Montag sind alle Mieter in Pensionen oder bei ihren Familien untergekommen“, berichtet sie. „Aber mein Lebensgefährte und ich haben einen Hund und mehrere Katzen. Wer nimmt uns da schon?“, fragt sie verzweifelt.
Mieter-Wut: „Der Vermieter macht keinen Finger krumm"
Ein weiterer unangenehmer Aspekt: Seit dem letzten Brandanschlag gibt es in dem Acht-Parteien-Haus keinen Strom und kein warmes Wasser mehr. Der beißende Brandgeruch liegt noch immer in der Luft. Der Vermieter habe aber zugesagt, dass ein Elektriker Anfang dieser Woche vorbeikommt. „Ich bin mal gespannt“, sagt die Frau eher skeptisch.
Dreimal am Tag schaut auch Georg H.* in seiner Wohnung vorbei. „Ich habe zwei Katzen die ich regelmäßig füttern muss.“ Dem Angestellten geht es wie seiner Nachbarin: „Sobald ich etwas Vernünftiges gefunden habe, bin ich weg.“ Im Keller, wo das Feuer auch diesmal wieder ausbrach, hatte H. zum Glück nichts gelagert: „Da wurde schon zu oft eingebrochen“, erklärt er – und ärgert sich besonders über seinen Vermieter: „Der macht keinen Finger krumm! Schon zum Einzug vor über drei Jahren hatte er zugesagt, das Treppenhaus sanieren zu lassen und einen Türschließ-Mechanismus einzubauen. Hier kann ja jeder rein. Die Tür steht Tag und Nacht offen!“
Die Tatsache, dass das Treppenhaus im dritten Stock sehr viel besser aussieht als unten, ließe sich auch ganz leicht erklären, so H.: „Hier wollte sich vor fünf Jahren ein Mieter das Leben nehmen. Es gab eine Gas-Explosion. Den Schaden hat natürlich die Versicherung übernommen.“
Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen wollte sich der Vermieter gegenüber der AZ nicht äußern.
*Name geändert kes
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