In Bayern fehlen 230 000 Sozialwohnungen

In einer aktuellen Studie schlagen Experten Alarm: Bayern hat viel zu wenig Bleiben für Menschen mit geringem Einkommen.
Julia Lenders |
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MÜNCHEN - Geringverdiener haben es in Bayern zunehmend schwer, bezahlbare Bleiben zu finden. Sozialwohnungen sind jetzt schon Mangelware. Und der Bestand schrumpft weiter. Das geht aus einer aktuellen Studie des Pestel-Instituts aus Hannover hervor.

Die Zahlen sind alarmierend. Schon jetzt fehlen im Freistaat 230 000 Sozialwohnungen. Das bedeutet: Nicht einmal jeder dritte finanzschwache Haushalt hat derzeit überhaupt eine Chance, eine solche zu bekommen. Das Institut errechnete für Bayern einen Bedarf von rund 391 000 Sozialwohnungen. Im Moment seien landesweit aber bloß 161 000 auf dem Wohnungsmarkt registriert.
Eine enorme Lücke. Instituts-Leiter Matthias Günther sagt: „Pro Jahr verschwinden in Bayern mehr als 2400 Sozialwohnungen vom Markt.”

Vor allem wenn sie an Finanzinvestoren verkauft würden und „aus der Bindung fallen” – so der Fach-Ausdruck – „dann sind fast immer Mieterhöhungen fällig”. Es sei höchste Zeit, gegenzusteuern. „Insbesondere Geringverdiener, Alleinerziehende und Rentner sind auf günstige Wohnungen angewiesen”, sagt Günther.

Der Bund sei ebenso gefordert wie das Land und die Kommunen. Wobei der Freistaat schon größere Anstrengungen unternommen habe als die meisten anderen Bundesländer. Das Pestel-Institut empfiehlt der Staatsregierung, drei Hebel anzusetzen, um dem Trend gegenzusteuern: Den Neubau von Sozialwohnungen, die Förderung von Modernisierungen mit gedeckelten Mieten und den Ankauf von Belegungsrechten.

Allein in München warten derzeit rund 10 000 Haushalte auf eine Sozialwohnung. Mehr als die Hälfte all dieser Vormerkungen gilt als dringlich.

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