Immer mehr Menschen ab 75 Jahren in Bayern haben einen Führerschein – auch die Zahl der Unfälle steigt

Immer mehr ältere Menschen haben einen Führerschein. Auch der Anteil der an schweren Unfällen beteiligten älteren Autofahrerinnen und Autofahrer hat zugenommen.
AZ/dpa |
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Immer mehr ältere Menschen sind in Autounfälle verwickelt. (Illustration)
Immer mehr ältere Menschen sind in Autounfälle verwickelt. (Illustration) © Julian Stratenschulte/dpa

München/Berlin - Immer mehr ältere Menschen im Freistaat sind in Autounfälle mit Toten und Verletzten verwickelt. Dies geht aus einer in Berlin veröffentlichten Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Während die Zahl der an Unfällen mit Verletzten und Getöteten beteiligten Autofahrer insgesamt zwischen 2013 und 2023 um 20 Prozent auf rund 49.000 zurückging, stieg sie in der Gruppe der Fahrer ab 75 Jahren um 15 Prozent auf rund 3.400.

Drei von vier Beteiligten ab 75 Jahren verursachten den Angaben zufolge 2023 den Unfall selbst (75 Prozent). Sie waren in 2.553 Fällen Hauptverursacher. Das entspricht einem Plus von 17 Prozent im Vergleich zu 2013.

Die Leiterin der Unfallforschung der Versicherer im GDV, Kirstin Zeidler, sagte, auf Bayerns Straßen seien Ältere immer mehr unterwegs. Die von der Generation 75plus mit dem Auto zurückgelegte Strecke habe zwischen 2008 und 2017 um rund 112 Prozent zugenommen. Aktuellere Zahlen sind demnach nicht verfügbar. Es sei zu erwarten, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Mehr Menschen ab 75 mit Führerschein

Die Entwicklung bei älteren Autofahrern im Freistaat entspricht dem Bundestrend. In Deutschland waren laut GDV im Jahr 2023 rund 21.500 über 75-Jährige in Unfälle mit Verletzten und Getöteten involviert - etwa 26 Prozent mehr als 2013. In fast 16.500 Fällen seien sie Hauptverursacher gewesen.

Bundesweit besitzen den Angaben zufolge immer mehr Menschen ab 75 Jahren einen Führerschein. Waren es 2015 noch knapp 2,5 Millionen, stieg die Zahl bis 2024 auf fast 5,9 Millionen – mehr als doppelt so viele. Besonders stark sei die Zahl der Frauen mit Führerschein gestiegen, sagte Zeidler.

Nachlassende Reaktionsfähigkeit als Risiko

Ab 75 Jahren steigt das Unfallrisiko deutlich an. Laut Unfallforschung liegt das vor allem an nachlassender Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit. Besonders herausfordernd seien komplexe Verkehrssituationen, etwa an Kreuzungen oder auf unbekannten Strecken.

Zur Verbesserung der Sicherheit setzt die Unfallforschung auf sogenannte Rückmeldefahrten. Dabei erhalten Seniorinnen und Senioren nach einer Fahrt im eigenen Auto vertrauliche Rückmeldungen von Experten – ohne Folgen für den Führerschein.

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  • Der wahre tscharlie am 29.04.2025 20:06 Uhr / Bewertung:

    Und wieder sind wir beim alten Thema. Wann findet in unserem Land entlich mal ein Umdenken statt?
    Seit Jahr und Tag bin ich für einen Gesundheitscheck für alle Fahrer*innen ab 50 Jahren. (Andere Länder machen es seit Jahren vor) Und zwar VERPFLICHTEND.

    Es ist doch eine medizinische Binsenweisheit, dass mit zunehmenden Alter die Reaktionsf#higkeit nachläßt. Ebenso die Anfälligkeit für Grauen Star ect.

    Man muß nur mal so manche alte Menschen beobachten, mit welcher Langsamkeit sie aus ihrem Auto aussteigen. Und das vielleicht noch mit Stock. ( Für alle die jetzt Schnappatmung bekommen, ich diskriminiere keine alten Menschen, es ist einfach die Realität)

    Ein Gesundheitscheck bietet nur Vorteile. Man kennt seinen eigenen Gesundheitszustand und bei eventuellem Beeinträchtigungen gefährdet man keine anderen Verkehrsteilnehmer.

  • Der Münchner am 29.04.2025 21:53 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Zustimmung, nur würde ich das ab Sechzig machen und es müßte kostenfrei sein!

  • kartoffelsalat vor 18 Stunden / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Den Check braucht es für alle Fahrer von Anfang an. Eine Altersgrenze wäre unzulässige Altersdiskriminierung.

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