Immer mehr Junge und Alte in Bayern leiden unter Wohnarmut

Wer in Bayern eine Wohnung sucht, braucht nicht nur Geduld – sondern auch Geld. Eine Studie zeigt, wer besonders unter den hohen Preisen leidet und wo Bayern im bundesweiten Vergleich steht.
dpa |
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Die hohen Mieten machen vielerorts in Bayern die Wohnungssuche zum Problem - insbesondere ärmere Menschen leiden unter den hohen Mietkosten im Freistaat. (Symbolbild)
Die hohen Mieten machen vielerorts in Bayern die Wohnungssuche zum Problem - insbesondere ärmere Menschen leiden unter den hohen Mietkosten im Freistaat. (Symbolbild) © Peter Kneffel/dpa
München

Junge Erwachsene und ältere Menschen sind in Bayern überproportional häufig von Wohnarmut betroffen. Nach einer Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes gilt dies im Freistaat für 31 Prozent der Erwachsenen bis 25 Jahren und für 29 Prozent der Menschen ab 65 Jahren. Auch kinderreiche Paare leiden demnach massiv unter den hohen Wohnkosten: 31 Prozent aller Paare mit drei oder mehr Kindern sind von Wohnarmut betroffen, bei Alleinerziehenden sogar 40 Prozent.

"Wohnen ist zum Luxus geworden, und das nicht nur im teuren München. In ganz Bayern beobachten wir und unsere Mitglieder seit Jahren, wie sehr die soziale Schere in der Bevölkerung stetig auseinanderklafft, anstatt sich zu stabilisieren", sagte Margit Berndl, Vorständin des Paritätischen in Bayern. Die Studie zeige deutlich, wie sehr Wohnraumknappheit, ein unregulierter Mietmarkt und steigende Neubaukosten die gesamte Lage verschlimmerten.

Bayernweit 2,4 Millionen Menschen von Armut betroffen

Bayernweit seien mit fast 1,6 Millionen Menschen rund 11,8 Prozent der Bevölkerung von konventioneller Armut betroffen. Die um die Wohnkosten bereinigte Armut liegt sogar noch höher: 18,1 Prozent, das entspricht rund 2,4 Millionen Menschen. Im Vergleich aller Bundesländer liegt Bayern damit aber noch immer nicht an der Spitze: Die höchste Wohnarmutsquote gibt es mit 33,4 Prozent in Bremen, der bundesweite Schnitt liegt bei 22,3 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr lässt sich den Angaben zufolge eine deutliche Steigerung erkennen: 2024 lag die kostenbereinigte Armutsquote in Bayern bei 16,3 Prozent, konventionell berechnet bei 11,4 Prozent. Für Berndl belegen die Zahlen klar, dass sich die Lage in Bayern keineswegs verbessert hat und die tatsächlichen Wohnkosten stark gestiegen seien.

Die Studie belegt, dass generelle Armut wie Wohnarmut auch bundesweit ein wachsendes Problem sind: Deutschlandweit sind 5,4 Millionen mehr Menschen armutsgefährdet als nach konventionellen Berechnungen, die keine Wohnkosten, also Warmmiete und Strom, berücksichtigen. Statt 13 Millionen gelten demnach 18,4 Millionen Menschen in Deutschland als arm. Das sind 22,3 Prozent der Bevölkerung. Vor einem Jahr waren es noch 21,2 Prozent.

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