Immer mehr Fälle

Das Geld wird mit geklauten Daten immer im Ausland abgehoben. Die Zahl der Angriffe auf Geldautomaten nimmt beständig zu.
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An diesem Automaten der Deutschen Bank wurden am 22. März EC-Karten kopiert, die PIN-Nummern gespeichert. Auf dem Foto sehen Sie die beliebtesten Angriffspunkte der Karten-Betrüger.
Berny Meyer An diesem Automaten der Deutschen Bank wurden am 22. März EC-Karten kopiert, die PIN-Nummern gespeichert. Auf dem Foto sehen Sie die beliebtesten Angriffspunkte der Karten-Betrüger.

Das Geld wird mit geklauten Daten immer im Ausland abgehoben. Die Zahl der Angriffe auf Geldautomaten nimmt beständig zu.

NÜRNBERG Der Anruf der Bank schockte Katharina B. (27): „Ihr Konto wurde soeben gesperrt.“ Grund: Betrüger kopierten ihre EC-Karte und ihre PIN-Nummer an einem Bankautomaten der Deutschen Bank in Nürnberg. Die Polizei schlägt Alarm!

Katharina B. hob am 22. März Geld ab. Von ihr unbemerkt haben die Täter einen so genannten Leseaufsatz an dem Apparat im City Point angebracht. Der las die Daten von der Karte ab. Mit einer Micro-Kamera oder einer Aufsatz-Tastatur, die die eingegebene PIN-Nummer speichert (s. Grafik), brachten die Datendiebe den Code in Erfahrung.

Zunahme um die Hälfte!

Kein Einzelfall: Verglichen zum Vorjahr, stieg deutschlandweit die Zahl der Angriffe auf Geldautomaten 2007 um fast 50 Prozent. In rund 70000 Fällen entstand ein Schaden von rund 21 Millionen Euro! Auch in Bayern zeichnet sich eine alarmierende Entwicklung ab: Waren es in den letzten Jahren „zwischen 100 und 300 Verfahren pro Jahr, beläuft sich die Zahl 2007 auf 1363 Ermittlungsverfahren“, so Ludwig Waldinger, Sprecher des Landeskriminalamts. Jetzt hat die Entwicklung auch Nürnberg erreicht.

Ein Grund für den starken Anstieg des Ausspionierens am Geldautomaten („Skimming“): Die nötige Technik wird immer kleiner – und billiger. Waldinger erklärt: „Eine Microkamera hat vor wenigen Jahren noch weit über 1000 Euro gekostet. Heutzutage bekommt man die zum Schnäppchenpreis – leider.“

Auch die Deutsche Bank ist alarmiert – und arbeitet laut Sprecher Michael Lermer eng mit den Behörden zusammen. „Außerdem schulen wir unsere Mitarbeiter, halten sie an, die Bankautomaten regelmäßig zu kontrollieren“. Wenn ein Fall von Skimming bekannt werde, würden sofort alle potentiellen Opfer gewarnt, die dazugehörigen Karten gesperrt. Als potenzielles Opfer sollte man laut LKA zunächst zu seiner Bank gehen, um die Unregelmäßigkeit zu melden, dann bei der Polizei Anzeige erstatten. Wichtig: Kein Opfer von „Skimming“ muss für den entstanden Schaden haften, es entsteht kein finanzieller Verlust.

Und so schützen Sie sich:

Machen Sie sich mit dem Bankomaten vertraut. Schauen Sie genau hin, prüfen Sie, ob etwas verdächtig aussieht.

Verdecken Sie bei der PIN-Eingabe die Tastatur mit der Hand.

Man muss niemals zum Betreten des Kassenraumes eine PIN-Nummer angeben! Rufen Sie die Polizei, falls Sie am Eingang eine Eingabetastatur sehen.

Passen Sie auf, dass niemand neben Ihnen steht, wenn Sie das Geld abheben – Gangster-Augen ersetzen die Micro-Kamera.

Kontrollieren Sie regelmäßig ihre Kontoauszüge auf Unregelmäßigkeiten.

mm

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