Immer mehr EC-Betrüger! So können Sie sich schützen

Innerhalb von nur vier Monaten wurden bayernweit schon 50 Geldautomaten frisiert – die Banden kommen oft aus Rumänien.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
An diesem Automaten in Nürnberg wurden schon einmal EC-Karten kopiert. Auf dem Foto sehen Sie die beliebtesten Angriffspunkte der Karten-Betrüger.
Berny Meyer 2 An diesem Automaten in Nürnberg wurden schon einmal EC-Karten kopiert. Auf dem Foto sehen Sie die beliebtesten Angriffspunkte der Karten-Betrüger.
Immer billiger und ausgereifter: Die Geräte für den EC-Kartenbetrug, bei dem die Karte kopiert, und die PIN-Nummer gescannt wird.
LKA 2 Immer billiger und ausgereifter: Die Geräte für den EC-Kartenbetrug, bei dem die Karte kopiert, und die PIN-Nummer gescannt wird.

Innerhalb von nur vier Monaten wurden bayernweit schon 50 Geldautomaten frisiert – die Banden kommen oft aus Rumänien.

NÜRNBERG Es wird immer schlimmer mit dem EC-Kartenbetrug – und Nürnberg ist eines der Zentren! Mit immer raffinierteren Methoden spionieren Gaunerbanden an Geldautomaten PIN-Nummern und Daten von EC-Karten aus. Blitzschnell räumen sie die Konten ihrer Opfer leer. Der Schaden geht in die Millionen. In Bayern wurden alleine in den ersten vier Monaten dieses Jahres 50 Geldautomaten frisiert.

Das Geschäft mit manipulierten Geldautomaten ist fest in der Hand der rumänischen Mafia. Von 22 Verdächtigen, die die Polizei in diesem Jahr festnahm, stammen 17 aus Rumänien. Profis brauchen für die Manipulation weniger als zwei Minuten. Jüngster Trick: Sie bauen in Rauchmelder Kamerahandys, die gestochen scharfe Bilder von Kunden bei der Eingabe ihres Pin-Codes liefern. Manchmal werden auch komplette Tastaturen auf Geldautomaten aufgesetzt, die jeden Tastendruck speichern. „Da hilft es auch nicht, wenn man die Zahlen mit der Hand abdeckt“, sagt Kriminaloberrat Eduard Liedgens. Die Daten werden sofort via Internet oder per SMS ins Ausland transferiert, wo Duplikate der EC-Karten erstellt und die betreffenden Konten bis auf den letzten Cent geplündert werden. Gesamtschaden in Bayern im Jahr 2008: rund 2,5 Millionen Euro.

Die EC-Karten-Mafia kassiert in immer größerem Stil ab! Wurden in Deutschland im Jahr 2007 noch 470 Automaten manipuliert, waren es im vergangenen Jahr bereits 809 – Tendenz steigend. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 160000 EC-Karten sicherheitshalber gesperrt, weil Gefahr bestand, dass deren Daten ausspioniert wurden.

Vor allem auf die gut frequentierten Geldautomaten – gerade in der Innenstadt von Nürnberg – haben es Banden abgesehen. Denn dort heben Leute oft im Minutentakt Geld ab. Pro ausspioniertem Konto können die Gauner zwischen 1000 und 2500 Euro täglich abbuchen – bis der Datenklau auffliegt.

Die AZ zeigt Ihnen, wie Sie sich schützen können:

Machen Sie sich mit dem Bankomaten vertraut. Schauen Sie genau hin, prüfen Sie, ob etwas verdächtig aussieht oder wackelt.

Verdecken Sie bei der PIN-Eingabe die Tastatur mit der Hand.

Man muss niemals zum Betreten des Kassenraumes eine PIN-Nummer angeben! Rufen Sie die Polizei, falls Sie am Eingang eine Eingabetastatur bemerken.

Passen Sie auf, dass niemand neben Ihnen steht, wenn Sie das Geld abheben – Gangster-Augen ersetzen die Micro-Kamera.

Kontrollieren Sie regelmäßig ihre Kontoauszüge auf Auffälligkeiten.

rh/mm

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.