Imagegewinn für die Provinz

Die Kleinstadt Roth erweitert ihre Kulturfabrik mit einem Millionenumbau.
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Hoch die Kaffeetassen: Roths Bürgermeister Richard Erdmann (li.), Architekt Klaus Molenaar vor der neuen Kulturfabrik-Bar.
10nach8 Hoch die Kaffeetassen: Roths Bürgermeister Richard Erdmann (li.), Architekt Klaus Molenaar vor der neuen Kulturfabrik-Bar.

ROTH - Die Kleinstadt Roth erweitert ihre Kulturfabrik mit einem Millionenumbau.

Antizyklisch“ nennt der Bürgermeister das Verhalten. Clever ist es obendrein. Für 1,4 Millionen Euro saniert und erweitert die 25000-Einwohner-Stadt Roth seit Dezember die Kulturfabrik. Über die Hälfte der Kosten für den zentralen Spielort, der eines der frühen und wenigen Beispiele in der Region dafür ist, wie man der Angebotspalette Nürnbergs Selbstbewusstsein entgegen streckt, kommen aus dem Fördertopf „Stadtumbau West“. Weshalb Bürgermeister Richard Erdmann den Teilwiderstand im Stadtrat gegen die notwendig gewordene Modernisierung nicht versteht und von einer „fehlgeleiteten Diskussion“ spricht. Die Kommune habe für ihren bereits vollfinanzierten Einsatz „das Doppelte bekommen“.

„Minimallösung“ in denkbaren Erweiterungsmodellen

Eine Lüftung im Saal etwa (die ein Bespielen im 800-Personen-Saal künftig auch im Sommer ermöglicht), neue Toiletten, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, neue Lichtsysteme für Ausstellungen und ein Café, das an die 100 Jahre alte Leoni-Fabrikhalle im rechten Winkel angedockt wurde. Der Münchner Architekt Klaus Molenaar, der schon 1990 die Verschränkung von Altem mit (Post-)Moderne verantwortete und dafür mehrere Preise erhielt, hat einen gut dimensionierten, schlanken Kubus im Kubus geschaffen. Eine Bar mit Piazzetta samt Blick auf Schloss Ratibor davor und Sitzterrassen zum Fluss dahinter. Die Leichtmetall-Verkleidung der Flachbau-Fassade nimmt den Material-Charakter des Haupttgebäudes auf, das im Zuge der Sanierung in kräftigem Altrosa Signale aussendet.

Es ist die „Minimallösung“ in denkbaren Erweiterungsmodellen. Aber von der „Langzeitwirkung“ eines richtigen Konzepts und dem „Imagegewinn“ für die Kleinstadt Roth ist Erdmann überzeugt: „Wenn wir den Geist kaputtmachen in unserem Land, werden wir wirklich eine arme Gesellschaft“. Die Kulturfabrik musste sich die Akzeptanz vor Ort erst erspielen. „Aber das hat sich definitiv gesteigert“, sagt Silke Rieger, mit Monika Ammerer-Düll Leiterin des Hauses. Ab 3. Oktober lässt sich das wieder überprüfen. Da ist Wiedereröffnung mit den Kabarett-Wellküren. daer

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