Im Schulbus! Krücken-Opa missbraucht Mädchen (9)

Der 61-jährige Mann vergriff sich hunderte Mal an der Schülerin – vor den Augen der anderen Fahrgäste. Für die Taten fuhr er jeden Morgen quer durch Nürnberg.
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An der Haltestelle Thon (hier ein Symbolbild) wartete der Sex-Gangster fast jeden Schultag auf sein Opfer: Andere Fahrgäste der Linie 45 haben von den sexuellen Übergriffen offenbar nichts bemerkt.
Berny Meyer An der Haltestelle Thon (hier ein Symbolbild) wartete der Sex-Gangster fast jeden Schultag auf sein Opfer: Andere Fahrgäste der Linie 45 haben von den sexuellen Übergriffen offenbar nichts bemerkt.

Der 61-jährige Mann vergriff sich hunderte Mal an der Schülerin – vor den Augen der anderen Fahrgäste. Für die Taten fuhr er jeden Morgen quer durch Nürnberg.

NÜRNBERG Er wirkte eher hilflos, war stark gehbehindert und auf eine Krücke angewiesen. Er könnte der nette Opa sein. Doch der Mann, der immer von seinem Schäferhund begleitet wurde, ist gemeingefährlich: Der 61-jährige Adolf B. (Name geändert) missbrauchte über mehr als fünf Monate ein kleines Schulmädchen. Jetzt sitzt das Sex-Monster in Haft – und die Polizei sucht noch weitere Opfer.

Welche Seelenqualen das neunjährige Mädchen seit April jeden Morgen auf dem Schulweg ausgestanden haben muss, kann man sich nur schwer vorstellen. Nahezu an jedem Schultag wartete der Mann mit seinem Hund am Busbahnhof in Nürnberg-Thon. Er war extra aus Langwasser dorthin gekommen.

Wenn die Schülerin in die Linie 45 stieg, ging Adolf B. hinterher – und setzte sich neben sie. Was dann geschah, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten: Mitten im Bus berührte der Sex-Täter das Kind unsittlich am ganzen Körper. Zwölf Minuten lang. So lang dauert die Fahrt bis zum Nordostbahnhof. Zwölf Minuten Angst und Horror – vor den Augen der anderen Fahrgäste. Keiner bemerkte je etwas oder wollte etwas bemerken.

Gibt es noch mehr Opfer?

„Am Nordostbahnhof stieg der Mann stets zusammen mit seinem Opfer aus und verabschiedete sich“, schildert Polizeisprecher Bert Rauenbusch das perfide Vorgehen. Vermutlich aus Angst und Scham schwieg die Grundschülerin. Erst als jetzt die Schule nach den Sommerferien wieder angefangen hatte und Krücken-Opa Adolf B. wieder an der Bushaltestelle wartete, vertraute sie sich ihrer Mutter an.

Am nächsten Morgen wartete die Polizei auf den Sex-Täter. „Er legte in einer hochnotpeinlichen Befragung ein umfangreiches Geständnis ab“, erklärt Rauenbusch. Der Ermittlungsrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Haftbefehl gegen den 61-Jährigen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Nahezu einhundert Fälle werden ihm zur Last gelegt.

Die Kripo Nürnberg schließt nicht aus, dass der Mann noch weitere Mädchen belästigt hat, da er meist am frühen Morgen unterwegs war. Er fuhr ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln von seiner Wohnung in Nürnberg-Langwasser nach Thon.

Der Tatverdächtige ist stark gehbehindert und auf eine Gehilfe angewiesen. Außerdem hatte er immer seinen deutschen Schäferhund dabei. Auffallend sind die schütteren Haare und der ausgeprägte Schnurrbart des Täters. Weitere Opfer werden gebeten, sich mit der Kripo (Tel.0911/21123333) in Verbindung zu setzen.

Andrea Uhrig

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