Im Lach-Seminar für Schein-Einzahler
NÜRNBERG - Axel Hacke macht auf seiner Promo-Tour auch im Großraum Station und beginnt in der Comödie Fürth.
Der Andrang in der Comödie Fürth ist groß wie beim Besuch des Erdbeerschorschs: Axel Hacke, Kolumnist im Magazin der Süddeutschen Zeitung und Recyclingkünstler eigener Klasse, reist derzeit auf Promo-Tour für seinen dritten Band über schöne Verhörer „Wumbabas Vermächtnis“ durchs Land und macht dabei drei Mal im Großraum Station. Im Gepäck hat er seine gesammelten Werke, um wild durch Lach- und Sachgeschichten zu streifen — das neue Bändchen wäre mit seinen 78 Seiten dann doch schnell gelesen.
In ziemlich genau zwei Mal 45 Minuten und einer kurzen Zugabe reist er vom Bielefelder Lachseminar bis in die Alpen, wo Unfälle in Skihüttentoiletten und hypochondrische Anfälle auf ihn warten, erzählt von Schein-Einzahlern und Personal-Verkauf, mehrsprachige Speisekarten (aus Onion Rings wird Zwiebel ruft an) und Krisen auslösenden Christbaumkugeln.
Nach der Pause dreht sich alles um den Neger Wumbaba und dessen Verhör-Kollegen wie den erwähnten Erdbeerschorsch (Erzbischof) oder der Käfer Otto Peter (Kieferorthopäde), die heiligen drei Könige bringen Gold, Weiber und Myrrhe und die Grüne Maja (Grönemeyer) singt über „Fruchtzwerge in meinem Bauch“.
Das ist ebenso amüsant wie bekannt. Versiert liest Hacke auf die Pointen hin, wickert, raunzt und stolpert so lange über das Wort „röntgte“, bis er es einfach ersetzt. Die Kombination aus Märchenonkel und Kabarettist kommt an: In der ausverkauften Comödie prasseln die Lachsalven im Akkord, dass einem Verhören und Sehen vergeht. GK
Wieder am 24. Juni im Erlanger E-Werk, am 22. Dezember in der Nürnberger Tafelhalle
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