Im Allgäu regeln jetzt Ampelfrauen den Verkehr
Sonthofen - Die Stadt Sonthofen setzt jetzt auf Gleichberechtigung im Straßenverkehr: An mehreren Fußgängerüberwegen im Stadtkern regeln seit kurzem rote und grüne Ampelfrauen mit Röcken
und Zöpfen den Verkehr. „Wir lieben unsere Frauen und wollen damit unsere Wertschätzung für sie ausdrücken“, sagte Hans Soul, Leiter des Fachbereichs Verkehr, am Montag. Sonthofen sei die erste Stadt in Bayern, in der neben den herkömmlichen Ampelmännchen auch Frauen Fußgängern einen sicheren Weg über die Straße wiesen.
„Im männerdominierten Verkehr ist es schön, wenn auch mal Frauen den Ton angeben“, sagte Ralf Altenberger vom Landesverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Auch der ADAC hat gegen das weibliche Pendant zum herkömmlichen Ampelmännchen nichts einzuwenden: „Letztlich geht es darum, dass die Lichtzeichen klar erkennbar sind und das Schaltsystem funktioniert“, sagte ein ADAC-Sprecher in München.
Die Gleichstellungsbeauftragte am Landratsamt Oberallgäu hatte sich nach Souls Angaben für die Ampelfrauen stark gemacht, die sie in Dresden gesehen hatte. Auch in Bremen, Köln, Hamm und Zwickau gibt es sie bereits. Pünktlich zum Weltfrauentag wurden nun rund um das Sonthofener Rathaus die ersten acht Ampeln mit den weiblichen Fußgängersymbolen ausgestattet. „Es sollen auf jeden Fall noch mehr werden. Damit warten wir aber, bis Reparaturen anstehen.“
Laut Soul ist die Ampelfrau nicht nur nett anzusehen, sondern kann auch in Sachen Sicherheit punkten: Im Vergleich zum Mann verfüge sie durch Rock und Zöpfe über eine größere Leuchtfläche.