IHK-Boss: Es geht auch 2011 weiter aufwärts
Dirk von Vopelius glaubt: Nach der Krise wird sich die Lage in Mittelfranken weiter verbessern
NÜRNBERG Deutliches Aufatmen bei der mittelfränkischen Wirtschaft: Im Jahr 2010 ging es nach der weltweiten Krise kräftig aufwärts, auch im nächsten Jahr soll sich die Lage weiter verbessern – allerdings nicht mehr so rasant.
Nürnbergs IHK-Präsident Dirk von Vopelius macht im Wesentlichen „die starke und breite mittelständische Struktur“ für die ordentliche Erholung verantwortlich. Außerdem profitiere die Region von den Zugpferden Siemens, Schaeffler und NürnbergMesse.
Der Fall Schaeffler allerdings hatte auch für große Sorgen gesorgt. Die Übernahme des dreimal so großen Konkurrenten Continental sei ein „gewagtes Unterfangen“ gewesen, so von Vopelius. Der Angriff hatte den Autozulieferer tief in die Schulden und fast in die Pleite getrieben. Der Einbruch der Auto-Industrie brachte Schaeffler in Schieflage – doch die anziehende Auto-Konjunktur 2010 stützte das wankende Unternehmen.
Vertrauenskrise, nicht Nachfragekrise
Nicht auszudenken, wenn neben AEG und Quelle ein weiteres Großunternehmen gescheitert wäre. Auch so hatte man in der Region eine schlimme Entwicklung bei den Arbeitslosen-Zahlen befürchtet. „Es ist dann längst nicht so schlimm geworden wie befürchtet“, so von Vopelius. „Der Aufschwung hat uns in die Hände gespielt und gezeigt, dass wir keine Nachfrage-Krise hatten, sondern eine Vertrauenskrise.“ Als Beispiel nennt von Vopelius das Speditionsgewerbe. „Über Nacht hat es bei denen den Stecker rausgezogen, und heute bekommen sie kaum noch Fahrer.“ Dennoch hat Mittelfranken inzwischen die höchste Arbeitslosenquote im Freistaat.
Viele Firmen hat die Kurzarbeit über die Zeit gerettet – sie konnten dadurch ihre Fachkräfte halten. Jedes dritte von der IHK befragte Unternehmen sorgt sich bereits darum, wie es künftig an Spezialisten kommt.
Für 2011 ist IHK-Chef von Vopelius „absolut zuversichtlich, und das ist definitiv auch begründet. Das ist kein Pfeifen im Walde!“
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