Igitt: Behörde schloss verdrecktes Lokal
In einem Nürnberger Altstadt-Restaurant lagerte rohes Fleisch im verschimmelten Regal. Und die Küche starrte vor Dreck.
NÜRNBERG Es ist eines der Traditionslokale in der Nürnberger Altstadt. Doch keiner der Stammgäste ahnte, dass Küche und Vorratskammer von Schimmel und Dreck nur so strotzten. Weil sich trotz Rügen der Lebensmittelkontrolle nichts änderte, sperrte das Ordnungsamt das Restaurant drei Tage lang zu, bis es wieder sauber war. Am Donnerstag fand das Nachspiel am Nürnberger Amtsgericht statt.
Das angeklagte Gastwirts-Ehepaar (er 65, sie 43) hatte Mitte 2007 das Lokal übernommen. Ende 2008 kam ein Lebensmittelkontrolleur zum Routine-Check – und protokollierte zig Verstöße. Schlicht gesagt, war fast alles verdreckt. Besonders eklig: Unverpacktes Fleisch lagerte im verschimmelten Kühlschrank, auf dick mit schwarzen Schimmelrasen bedeckten Regalen oder im warmen Heizkeller.
Bei der zweiten Kontrolle war alles noch viel schlimmer
Eine Woche bekam das Wirtspaar Zeit, die Hygienemängel zu beseitigen. Doch bei der Nachschau war alles noch schlimmer als vorher. Zudem fanden sich überlagerte Lebensmittel, die längst in den Müll gehörten. Und so wurde zur besten Gastro-Saison im Dezember das Lokal für drei Tage zugesperrt. Danach war es sauber, doch jetzt wird dort öfters kontrolliert.
Gestern erhielten die Angeklagten wegen Verstößen gegen die Lebensmittelverordnung je 4620 Euro Strafe (entspricht vier Monatseinkommen). Ohne ihre Geständnisse hätten ihnen Freiheitsstrafen gedroht, so Richter Klaus Hellein, und der Entzug der Lizenz. cis
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