Ice Tigers unter Druck: Hilfe zur Selbsthilfe

Nach dem Absturz der Nürnberger Eishockey-Cracks in den DEL-Tabellenkeller fordert Trainer Andreas Brockmann einen Heimsieg gegen Straubing: „Wir müssen uns selbst wieder herausziehen.“
von  Abendzeitung
„Zurück zu den einfachen Dingen“: Tiger-Chefdompteur Andreas Brockmann (rechts) zeigt auf, wie der Weg aus der Krise aussehen soll.
„Zurück zu den einfachen Dingen“: Tiger-Chefdompteur Andreas Brockmann (rechts) zeigt auf, wie der Weg aus der Krise aussehen soll. © fishing4

Nach dem Absturz der Nürnberger Eishockey-Cracks in den DEL-Tabellenkeller fordert Trainer Andreas Brockmann einen Heimsieg gegen Straubing: „Wir müssen uns selbst wieder herausziehen.“

NÜRNBERG Es war zwar sein Jubiläumstag, aber sicher kein Jubeltag. Zum 500. Mal ging Adrian Grygiel am Sonntag aufs DEL-Eis, doch die Partie gegen seinen Ex-Klub Krefeld endete für den 26-Jährigen und die Nürnberg Ice Tigers mit einem Fiasko – 4:5 verloren, die achte Pleite in Folge kassiert, Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. „Im Moment läuft es wirklich nicht gut für uns“, brachte es Grygiel auf den Punkt.

„Schaut man auf die Tabelle, dann sieht es gar nicht rosig aus“, so Grygiel, der aber dennoch nicht schwarz sieht. „Klar, auch die Statistik spricht gegen uns. Wir haben mit die meisten Gegentreffer kassiert und zu wenig Tore geschossen“, weiß der Tiger-Stürmer, „und in so einer Situation wird man nervös. Da hat jeder Angst davor, einen Fehler zu machen.“ Aber Grygiel glaubt an die Wende, denn: „Wir trainieren vernünftig, gehen mit dem Vorsatz in jedes Spiel, zu gewinnen - der Knoten wird platzen.“

Vorsicht Tiger: Straubing ist auswärts stark

Am besten schon beim Heimspiel am Donnerstag gegen die Straubing Tigers (Arena, 19.30 Uhr, live bei Sky). „Auf diesem Spiel liegt unser Fokus, das müssen wir gewinnen“, ist sich Andreas Brockmann dem Ernst der Lage bewusst. Wohl wissend, dass „Straubing auswärts fast besser ist als zuhause“, warnt der Nürnberger Bandenchef, und verweist auf den Straubinger 3:2-Erfolg in Frankfurt letztes Wochenende.

Dennoch: „Ein Sieg ist Pflicht“ für die Tiger-Meute, so Brockmann. „Wir müssen diesen Schritt tun, es wäre ein Befreiungsschlag.“ Die Frage ist nur, wie der gelingen soll. Ein Problem der Tiger: Sie präsentieren sich momentan mehr als Teilzeitarbeiter. „Wir müssen mit Herz, Engagement und Willen über 60 Minuten spielen, und nicht nur über 15“, hat Brockmann nach der Krefeld-Pleite festgestellt.

Aber es gibt mehrere Problemzonen: „Man kann diese negative Serie nicht an einer Sache festmachen. Mal sind es individuelle Fehler, dann wieder haben die Torhüter nicht ihren besten Tag. Dann klappt endlich unser Powerplay, aber in Unterzahl läuft es nicht. Und im nächsten Spiel ist es wieder umgekehrt“, analysiert der Coach die wechselhaften Leistungen seiner Eismänner.

Zuerst auf die Defensive achten

Wo also ansetzen? „Wir müssen zurück zu den einfachen Dingen“, fordert Brockmann. Heißt: Vordergründig auf eine stabile Defensive achten, nicht zu offen sein für Konter (Brockmann: „Das hat uns gegen Krefeld den K. o. versetzt“), und nicht zu „kompliziert spielen, sondern den einfachen Pass.“ Daran, und auch am Zweikampfverhalten, hat der Trainer mit seinem Team die letzten Tage gearbeitet, „an Sachen, wo man denkt, sie wären normal.“

Es kann also nur besser werden mit den Tigern, die gegen Straubing zumindest wieder auf Stürmer Morten Ask zurückgreifen können. Nur Shane Peacock (nach Matchstrafe noch gesperrt) und Florian Keller (schlechte Blutwerte) fehlen. Der Rest ist jetzt gefordert. „Ich habe den Jungs gesagt: Wir haben uns da selbst rein gebracht, und wir sind die einzigen, die uns helfen können, wieder heraus zu kommen.“ Auf geht’s! Michael Rupp

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