Ice Tigers: Opfer der Rüpel-Panther

1:4-Derbypleite für die Nürnberger Eishockey-Cracks gegen überharte Augsburger. Schweizer Schiedsrichter sorgt für Ärger – zwei Treffer von Eric Couinard nicht anerkannt
von  Abendzeitung
Bekam die Augsburger Härte öfter zu spüren: Nürnbergs Neu-Verteidiger Jan Platil.
Bekam die Augsburger Härte öfter zu spüren: Nürnbergs Neu-Verteidiger Jan Platil. © Wolfgang Zink/MaWi

1:4-Derbypleite für die Nürnberger Eishockey-Cracks gegen überharte Augsburger. Schweizer Schiedsrichter sorgt für Ärger – zwei Treffer von Eric Couinard nicht anerkannt

AUGSBURG Gut gespielt, dennoch bei den Panthern in Augsburg 1:4 (1:0, 0:2, 0:2) verloren. Die Nürnberg Ice Tigers waren am Sonntag nicht schlechter, wurden aber zum einen Opfer der überharten Schwaben. Und hatten den Schweizer Unparteiischen nicht unbedingt auf ihrer Seite, der zwei Treffer von Eric Chouinard nicht anerkannte. „Das war spielentscheidend“, war Tiger-Trainer Andreas Brockmann anschließend stocksauer.

Von Derby- Brisanz, von kleinen und großen Scharmützeln auf und neben dem Eis, die schon zu Zweitliga-Zeiten der beiden Vereine oft für Schlagzeilen und angeheizte Stimmung gesorgt hatten, war in jüngster DEL-Vergangenheit kaum etwas geblieben. Doch diesmal lag von Beginn an etwas in der Augsburger Luft, es brodelte. Und gerade die Panther fielen durch ihre überharte Gangart auf. Frag’ nach bei Jan Platil, denn der Neu-Tiger wurde mehrfach Opfer Augsburger Attacken.

Aber Nürnbergs Puckjäger wehrten sich, teilten ebenso aus. Stockschlag, Stockstich oder knüppelharte Körper- und Bandenchecks musste Schiedsrichter Stéphane Rochette auf beiden Seiten bestrafen. Gut, das Brad Leeb bei der zweiten Überzahl Kimme und Korn richtig eingestellt hatte – sein Direktschuss unter die Latte bescherte der Tiger-Meute die 1:0-Führung (13.). Verdient, denn sie waren das spielerisch bessere Team.

Versäumt, die Führung auszubauen

Weiter rüpelhaft ging’s auch im zweiten Akt weiter. Und Nürnberg war drauf und dran, den Vorsprung auszubauen. Vor allem zwischen der 26. und 29. Minute, als Platil mit einem Schlagschuss, Brad Leeb und dann T.J. Kemp mit einem weiteren Kracher an Panther-Keeper Dennis Endras scheiterten, und Sean Blanchard nur Millimeter zum Glück fehlten.

Wer nicht trifft, wird bestraft. Eine Weisheit, die sich in Augsburg erneut bewahrheitete. Auch wenn es eher zwei Zufallsprodukte waren – erst Sean O’Conner bei Überzahl (30.) und dann Florian Kettemer (35.) drehten die Partie.

Statt Ausgleich erzielt das 1:3 kassiert

Ein Grund für die Nürnberger Pleite: Augsburg hatte den Tigern offenbar den Schneid abgekauft. Der endgültige Knackpunkt aber in Minute 43: Eric Chouinards nach Videobeweis verweigerter Treffer zum 2:2, dem selbiges schon in der ersten Spielminute auf Grund des Referee-Urteils passiert war.

So also statt verdienter Ausgleich ein 1:3-Rückstand, denn nur elf Sekunden nach Chouinards Déjàvu traf Nathan Smith für die Hausherren. Und als dann Dusan Frosch auch noch nach einem Ellbogen-Check gegen Mike Radja eine Spieldauerstrafe kassierte und vorzeitig raus aus der Partie war, traf Barry Tallackson bei personeller Überzahl zum 4:1 für die Panther (53.). Der endgültige K.o. für die Tiger. M. Rupp/mk

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