Ice Tigers mit Pleitenserie: „Im Moment läuft vieles gegen uns“
Nürnberger Eishockey-Cracks verlieren Heimspiel gegen den EHC Wolfsburg 3:4 nach Penaltyschießen - bereits die sechste Niederlage in Folge. Vier Ausfälle: Trainer Andreas Brockmann fehlt stürmendes Personal.
NÜRNBERG Der Negativtrend bei den Ice Tigers hält an. Zwar erkämpften sich die Nürnberger Puckjäger vor 3143 Zuschauern trotz der 3:4 (0:1, 1:0, 2:2/0:0)-Niederlage auf eigenem Eis noch einen Punkt für das Unentschieden nach regulärer Zeit gegen den EHC Wolfsburg. Aber in der Tabelle treten die Eismänner von Trainer Andreas Brockmann weiter auf der Stelle (Rang zwölf). „Kein Vorwurf. Die Mannschaft hat bis zum Ende alles gegeben, aber im Moment läuft vieles gegen uns“, so Brockmann, der die sechste Pleite in Folge hinnehmen musste.
Nicht nur die mangelhafte Trefferquote und der untere Tabellenplatz machen Trainer Brockmann Sorgen. Auch personell ist seine Tiger-Meute zurzeit dünn aufgestellt. Nicht nur, dass das schon vor einer Woche angekündigte Comeback von „Kniefall“ Eric Chouinard erneut verschoben werden musste, und sich bereits am Freitag vor der Partie in Frankfurt (2:4) Petr Fical und Florian Keller mit Grippe abgemeldet hatten. Nein, ausgerechnet vor dem schweren Match gegen Wolfsburg lag auch noch Morten Ask auf Eis – der Norweger hatte beim 2:4 gegen die Lions einen Schlagschuss auf sein lädiertes linkes Knie bekommen.
Viel Nürnberger Mühen, aber wenig Ertrag
Eines war von Beginn an jedoch zu erkennen: Das Bemühen, nicht noch weiter abzurutschen und zumindest vor den eigenen Fans endlich wieder einen „Dreier“ einzufahren. Entsprechend aggressiv und mit Zug zum Wolfsburger Tor legten die Noris-Cracks los. Nur: Die Nürnberger Schüsse waren entweder leichte Beute von Gäste-Keeper Daniar Dshunussow, oder gingen knapp an dessen Gehäuse vorbei. Das alte Nürnberger Leid.
Und wie schon öfter in dieser Saison – mitten rein ins Nürnberger Angriffsvergnügen der Dämpfer durch Sebastian Furchners Treffer zur Wolfsburger 1:0-Führung. Und wäre da nicht ein gut postierter Patrick Ehelechner im Tiger-Tor gewesen, hätten Arvids Rekis (14.) und nochmal Furchner (17.) schon für den frühen K.o. der Brockmänner gesorgt.
So aber blieb es weiter spannend. Und es kam auch wieder Hoffnung auf, denn die Noris-Cracks kämpften tapfer gegen die drohende Niederlage. Die Belohnung dann nach 33. Minuten, als Brad Leeb bei Überzahl endlich er 1:1-Ausgleich gelang.
Tolle Aufholjagd - aber dann Penalty-Pech
Ausgeglichen nach Treffern ging es dann in den Schlussakt. Und der hatte wieder einmal alles zu bieten, was die Fans sich wünschen. Den Schock des schnellen 1:3- Rückstandes – Kai Hospelt (43.) und Jan-Axel Alavaara (46.) hatten für die Wölfe getroffen – steckten die Tiger weg. Die letzten Kraftreserven wurden jetzt mobilisiert, und dann war es der zurzeit überragender Andre Savage, der Nürnberg mit dem 2:3 zurück ins Spiel brachte (50.). Sollte die Wende gelingen? Es sah gut aus, denn Dan Spang sorgte mit dem 3:3 für Freudentänze auf den Rängen.
Doch leider war damit das Pulver verschossen. Weder in der regulären Zeit noch in der Verlängerung wurde eine der zahlreichen Chancen genutzt. Und auch im notwendigen Penaltyschießen fehlte das Quäntchen Glück. Während auf Tiger-Seite nur Brad Leeb traf, ließen Christopher Fischer und Peter Sarno Wolfsburg jubeln. Michael Rupp
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