Ice Tigers 2:4! „Sind an unserem Grundübel gescheitert“
Trainer Andreas Brockmann ratlos: Seine Mannschaft spielt mit hohem Aufwand, und hat viele Chancen – aber dennoch gehen die Nürnberger Eishockey-Cracks auch in Düsseldorf leer aus.
DÜSSELDORF Hoher Aufwand, gutes Spiel, aber unterm Strich zu oft nichts Zählbares – so holpern die Nürnberg Ice Tigers durch die DEL-Saison. Aktuelle Belege: die Penaltyheimpleite am Freitag gegen Augsburg (5:6), und die unnötige 2:4-(1:0, 1:2, 0:2)-Niederlage gestern bei den DEG Metro Stars. „Wir sind wieder einmal an unserem Grundübel gescheitert – aus den vielen Chancen machen wir zu wenig Tore“, brachte es Tiger-Trainer Andreas Brockmann sachlich richtig auf den Punkt. Die Folge: In der Tabelle rutschten die Noris-Cracks ab auf den zwölften Rang.
Noch ohne den verletzten Torjäger Eric Chouinard, dafür aber zum Glück mit Alain Nasreddine – der Abwehrrecke hatte am Freitag nach einem üblen Knie-Check von Augsburgs Brett Engelhardt im zweiten Drittel aufgeben müssen – waren die Noris-Cracks zur DEG gereist. Und mit dem festen Willen, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Ein gewohntes Bild: die zahlreichen Einschussmöglichkeiten, die ungenutzt blieben.
Pech für Ancicka - Pfosten stand im Weg
Versagten mal nicht die Nerven (Morten Ask bei seinem Alleingang in der dritten Minute), oder zeigte sich Düsseldorfs Keeper Jean-Sebastien Aubin in Glanzform (20., bei Andre Savages Solo in Unterzahl), dann stand halt der Pfosten im Weg – bei Martin Ancickas Kracher (6.). Gut für die Eistiger, dass Petr Fical seine Aussage in der AZ belegte, dass er „immer besser in Schwung kommt“. Denn dem Nationalstürmer war es zu verdanken, dass Nürnberg mit einer 1:0-Führung in die erste Pause ging – Tyler Mosienko leistete die Vorarbeit, und Fical vollstreckte eiskalt (16.). Wobei auch Glück im Tiger-Spiel war, denn auch Düsseldorf verbuchte einen Pfostentreffer von Jason Holland (7.).
Mit mächtig Dampf kamen die Hausherren zum zweiten Drittel aus der Kabine. Und es war wieder einmal DEG-Urgestein Daniel Kreutzer, der den achtmaligen Meister zurück ins Spiel brachte – sein Doppelpack (34. bei Überzahl/37.) brachte den Metro Stars die 2:1-Führung und Stimmung in den bis dahin ruhigen ISS Dome. Nürnbergs Antwort auf die Jubelarien nur 35 Sekunden später. Fical zusammen mit Adrian Grygiel in der Vorbereiter-Rolle, und Mosienko diesmal als der Vollstrecker – 2:2 (37.), die Nürnberger Eishockey-Welt war erstmal wieder in Ordnung.
Pech für Ask - verletzt vom Eis
Die Hoffnung auf einen Sieg hielt aber nur bis zur 46. Minute. Nürnberg im Vorwärtsgang, Düsseldorf dank Shane Joseph mit dem 3:2. Und als die fränkischen Tiger zur Schlussoffensive ansetzten, zog ihnen Brandon Reid mit dem 4:2 endgültig den letzten Zahn. (57.). Eine vermeidbare Niederlage, und schmerzhaft wie die Platzwunde an der Stirn von Petr Fical, die noch auf der Bank genäht wurde. Und auch Morten Ask nahm keine guten Erinnerungen mit – der Norweger musste nach einem Schlagschuss auf den Knöchel im letzten Durchgang passen. Michael Rupp
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