Hygiene-Skandal: Müller holt sich von Partnern Hilfe

Die Öfen der Zentralbäckerei dürfen weiter nicht geheizt werden. Um den Produktionsausfall abzufedern, will Müller mit Partnerunternehmen zusammenarbeiten.
von  dpa

Die Öfen der Zentralbäckerei dürfen weiter nicht geheizt werden. Um den Produktionsausfall abzufedern, will Müller mit Partnerunternehmen zusammenarbeiten.

Neufahrn - Die Großbäckerei Müller-Brot kann weiterhin nicht produzieren. Auch am Donnerstag standen die Bänder nach Hygieneproblemen still. Das Landratsamt ließ offen, wann die Backöfen wieder geheizt werden. Das Unternehmen kauft derweil zu.

Nach Hygienemängeln steht die Produktion bei der Bäckereikette Müller-Brot in Neufahrn bei Freising weiter still. „Die Probleme bei der Grundhygiene werden behoben. Der Betrieb kann aber erst wieder aufgenommen werden, wenn die Hygienestandards einwandfrei sind“, sagte ein Sprecherin des Landratsamtes Freising am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung überwachten die Wartung der Anlage. Wann die Produktion in der Großbäckerei wieder aufgenommen werde, sei offen.

 


 

Kunden der rund 260 Müller-Brot-Filialen und an die 3600 Verkaufsstellen mussten am Donnerstag nicht vollständig auf Backwaren verzichten. „Es kommt allerdings zu Verzögerungen bei der Auslieferung“, sagte ein Firmensprecher. Durch Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen werde versucht, den Produktionsausfall im Neufahrn abzufedern. Welche – sonst möglicherweise in Konkurrenz zu Müller-Brot stehende Bäckereien dies sind – wollte der Sprecher nicht sagen.

Die Firmenleitung hatte bereits Anfang der Woche in Absprache mit der Behörde einen vollständigen Produktionsstopp beschlossen, nachdem sie zuvor „hygienische Mängel“ eingeräumt hatte – ohne freilich konkret zu werden. Fragen zu Art und Umfang der Mängel werden allenfalls schriftlich beantwortet. Auch das Landratsamt äußerte sich dazu bisher nicht. Müller-Brot backt nach eigenen Angaben bis zu eine Million Semmeln und Brezen pro Tag sowie an die 70 000 Brote.

 


 

Am Mittwoch hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass für die Verbraucher zu keinem Zeitpunkt eine gesundheitliche Gefahr bestanden habe. „Müller-Brot bedauert es, falls Kunden vereinzelt auf gewohnte Produkte warten müssen“, hieß es. Das Unternehmen nehme die Empfehlungen des Landratsamtes sehr ernst.

Die Großbäckerei erzielt nach eigenen Angaben einen Umsatz von rund 115 Millionen Euro pro Jahr. Neben Brot und Semmeln für die eigenen Filialen produziert Müller-Brot auch Backwaren, die in Supermärkten verkauft werden. Das Unternehmen gehört wie Löwenbäcker Leipzig zur Ostendorf-Gruppe. Müller-Brot zählt nach Angaben des Verbands Deutscher Großbäckereien zu den zehn größten Bäckereiketten Deutschlands. Schwerpunkt ist Bayern. Die Firma beschäftigt etwa 1300 Mitarbeiter.

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