Hundekeks-Fabrikantin muss ins Gefängnis
Zuletzt konnte sie nicht mal mehr den Anwalt zahlen, der ihr neues Produkt schützen sollte
NÜRNBERG Ausgerechnet Hundekekse bringen Fabrikantin Anna B. (47, Name geändert) jetzt ins Gefängnis! Dabei waren die Testverkäufe so viel versprechend gewesen. Doch dann konnte sie nicht einmal die Rechnung für den Anwalt zahlen, der ihr angeblich einmaliges Produkt rechtlich absichern sollte. Wegen Betrugs wurde die Frau am Dienstag am Nürnberger Amtsgericht zu vier Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Da flossen die Tränen.
Sie hatte massive Schulden
Die Tierheilpraktikerin war schon Jahre vorher ins Geschäft mit Hundezubehör eingestiegen – und kläglich gescheitert: 40.000 Euro Schulden! Der Gerichtsvollzieher ging bei ihr ein und aus, stellte stets fest: Pfändungsversuch erfolglos. Egal, ob die Forderung 300 oder 2.000 Euro betrug. Da Anna B. weiter Schulden machte, obwohl sie bereits pleite war, wurde sie 2008 bereits wegen Betrugs zu acht Monaten Bewährungsstrafe verurteilt.
Nur einen Tag später saß sie bei einem Nürnberger Anwalt und beauftragte ihn, ihr neues Produkt (Hundekekse) vor Nachahmern zu schützen. Doch auch die Beraterrechnung, fast 4.000 Euro, konnte sie nicht zahlen. Der Anwalt zeigte sie wegen Betrugs an.
Vergebens bat sie um Bewährung
Vergebens bat sie Richterin Ute Kusch am Dienstag um Bewährung. Doch die fand das Handeln der Angeklagten unbegreiflich. Und schien auch nicht beeindruckt, dass Anna B. jetzt eine Anstellung in Aussicht hat – als Hunde-Betreuerin in einem Nobelhotel, wo sie Begrüßungskekse sowie Knochen bereitlegen soll.
„Ich möchte wieder ein normales Leben führen und für meine dreijährige Tochter da sein“, schluchzte die dreifache Mutter. „20 Jahre war ich mit einem Beamten verheiratet, habe mir nie etwas zu Schulden kommen lassen.“ Mit dem neuen Mann kam wohl das Chaos in ihr Leben...
cis
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