Hüttenwirt droht nach Massenerkrankung Prozess
KEMPTEN/SONTHOFEN - 230 Wanderer waren an Magen-Darm-Infektion erkrankt, nachdem sie in einer Almhütte in den Allgäuer Alpen abgestiegen waren. Jetzt droht dem Hüttenwirt der Prozess. Das Wasser soll verunreinigt gewesen sein.
Etwa ein Jahr nach einer Massenerkrankung von Bergwanderern auf einer Hütte in den Allgäuer Alpen wird sich der Hüttenwirt vor Gericht verantworten müssen. Das Amtsgericht Sonthofen hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten gegen den 38 Jahre alten Oberallgäuer Strafbefehl erlassen, sagte Amtsgerichts-Direktor Alfred Reichert am Montag. Da der Hüttenwirt gegen den Strafbefehl Einspruch eingelegt hat, wird es nun zu einer Gerichtsverhandlung kommen. Ein Termin steht noch nicht fest.
Dem Hüttenwirt wird fahrlässiger Verstoß gegen die Trinkwasserverordnung vorgeworfen. Die Anklagebehörde hatte für das Vergehen eine Geldstrafe über 50 Tagessätze vorgeschlagen.
Im August 2009 waren rund 230 Wanderer an Magen-Darm-Infektionen erkrankt, die meisten davon durch verschmutztes Trinkwasser der Rappenseehütte. Einige Wanderer hatten zusätzlich die hoch ansteckenden Noroviren in Hütten eingeschleppt. Die Rappenseehütte war daraufhin vorübergehend gesperrt und gründlich gereinigt worden. Von den erkrankten Wanderern waren 40 in Krankenhäusern behandelt worden.
dpa
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