Hubschrauber-Absturz am Alpenrand: vier Tote

Ein friedlicher Spätnachmittag zwischen dem Chiemsee und Salzburg: Plötzlich ist das Knattern von Hubschrauberrotoren zu hören, dann ein Knall, Flammen.
von  Ralph Hub
Der Vorfall ereignete sich südlich der Bundesautobahn 8...
Der Vorfall ereignete sich südlich der Bundesautobahn 8... © dpa

 Ein friedlicher Spätnachmittag zwischen dem Chiemsee und Salzburg: Plötzlich ist das Knattern von Hubschrauberrotoren zu hören, dann ein Knall, Flammen. Vier Menschen sterben in den Trümmern.

Teisendorf/Rosenheim – Kaum 200 Meter hoch hängen die Wolken. Dazu weht ein eiskalter Wind. Alles andere als ideale Flugbedingungen. Die Sicht ist schlecht, über den Berchtesgadener Alpen braut sich Samstagnachmittag ein Gewitter zusammen. Der Pilot des Hubschraubers vom Typ „Robinson 44“ versucht, die Schlechtwetterfront zu unterfliegen. Dabei stürzt die Maschine in ein Waldstück nahe Teisendorf. Der 26-Jährige und drei Passagiere sterben.

Über Funk hat sich der Hubschrauberpilot noch beim Tower des Salzburger Flughafens gemeldet, berichtet Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka. Er sei kaum zu verstehen gewesen. Nur so viel: Er müsse eine Notlandung riskieren. Wenig später bricht die Funkverbindung ab.

Die Bewohner eines Bauernhofs bei Teisendorf hören gegen 17.15 Uhr einen lauten Knall. Schwarzer Rauch steigt über dem Wald auf.

Als die ersten Helfer an der Unglücksstelle eintreffen, bietet sich ihnen ein schreckliches Bild. Im Umkreis von 200 Quadratmetern liegen Trümmer verstreut, dazwischen jede Menge abgerissene Zweige und Holzstücke: Der Helikopter hat mit voller Geschwindigkeit mehrere Bäume gestreift. 800 Meter von der Salzburger Autobahn entfernt stürzt die Maschine ab und geht in Flammen auf.

Für die vier Menschen an Bord gibt es keine Rettung. Sie sind auf der Stelle tot. Neben dem Piloten befanden sich ein Mann (29) sowie zwei Frauen im Alter von 22 und 25 Jahren in der Maschine. Alle stammen aus dem Raum Lauf/Pegnitz im Landkreis Nürnberg.

Der Helikopter ist am Nachmittag in Worms gestartet. In Augsburg legt der Pilot einen Tankstopp ein und nimmt die Passagiere an Bord. Kurz nach 16 Uhr hebt die „Robinson 44“ wieder ab und nimmt Kurs auf Salzburg.

Etwa zehn Flugminuten vom Ziel entfernt, stürzt der Helikopter ab. Laut Dieter Bezold vom Polizeipräsidium Oberbayern-Süd in Rosenheim könnten die schlechten Bedingungen zum Absturz geführt haben: „Wir wissen derzeit, dass die Wolken ziemlich tief lagen und die Sichtbedingungen schlecht waren.“

Experten des Luftfahrtbundesamtes sind inzwischen an der Unglücksstelle eingetroffen und haben ihre Ermittlungen aufgenommen.
Am Sonntagnachmittag bergen Helfer die letzten Trümmerteile aus dem nur schwer zugänglichen Gebiet.

Der abgestürzte Hubschrauber gehört einer Betreiberfirma in Salzburg. Laut Christian Stichlmair, Service-Manager der Firma „Heli Aviation“, ist der Hubschrauber erst rund vier Jahre alt und wurde ständig gewartet. Dies haben auch Piloten bestätigt, die die Maschine kürzlich geflogen sind. Hinweise auf einen technischen Defekt liegen bisher nicht vor.

Nach unbestätigten Informationen war der Pilot nicht sonderlich erfahren. Seine Ausbildung liegt noch nicht lange zurück. Möglicherweise wurde er nervös, als die Sicht immer schlechter wurde. Die Kripo in Traunstein vermutet, dass der Pilot im Nebel die Orientierung verloren hat und dabei dem Bergwald zu nahe gekommen ist.

 

Nebel: Ehepaar stirbt bei Flugzeugabsturz

Der Niederbayer galt als erfahrener Pilot. Das Paar hinterlässt zwei kleine Kinder

Beim Absturz eines Sportflugzeuges in Niederösterreich im Bezirk Krems ist am Samstag ein Ehepaar aus Niederbayern ums Leben gekommen. Die Maschine war nahe Budapest gestartet und unterwegs nach Straubing. Absturzursache könnte auch in diesem Fall schlechtes Wetter gewesen sein.

Zeugen berichteten der Polizei, das Ultraleicht-Flugzeug vom Typ „Impulse 100TD“ sei in sehr geringer Höhe geflogen. Zur Unglückszeit herrschte schlechte Sicht. Dichter Bodennebel lag über dem Gebiet rund um Thalham bei Maria Laach am Jauerling.

Der Pilot nahm im Bereich Krems Funkkontakt mit der Flugsicherung auf. Er bat um Unterstützung. Er brauche Hilfe beim Navigieren. Im Instrumentenflug wollte er weiter nach Straubing fliegen. Wenig später meldete er sich erneut. Diesmal mit einem Notruf. Dann verschwand die Maschine vom Radar. Kurz darauf ging ein automatisches Notsignal der Maschine ein.
Gegen 10.45 Uhr stürzte das Flugzeug ab. Die „Impulse 100TD“ rutschte über ein Feld und zerbrach dabei in mehrere Teile. Trümmer flogen bis in ein nahe gelegenes Waldstück. „Es lagen überall Teile herum. In den Bäumen sind Wrackteile gehangen“, sagt Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Für die Insassen der zweisitzigen Maschine, ein Ehepaar aus der Nähe von Straubing, beide um die 40 Jahre alt, gab es keine Hilfe mehr. Ein Notarztteam habe nur mehr den Tod der beiden Insassen feststellen können, teilte Rettungsdienstsprecher Philipp Gutlederer mit.

Der Pilot galt als erfahrener Flieger. Er und seine Frau hinterlassen zwei kleine Kinder. Sie sind bei Verwandten untergebracht.

 

 

 

 

 

 

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